Erschienen in:
10.01.2020 | Arthroskopie | Operative Techniken
Arthroskopische Rückfußkorrekturarthrodese mit intramedullärem Nagel
verfasst von:
Dr. Sebastian Felix Baumbach, Felix Maßen, Prof. Dr. Wolfgang Böcker, PD Dr. Hans Polzer
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Operationsziel
Arthroskopische Rückfußkorrekturarthrodese (TTCA) zur Wiederherstellung eines schmerzfreien, belastungsfähigen, orthograden Fußes bei reduzierter Invasivität und geringer Komplikationsrate im Vergleich zur offenen Operation.
Indikationen
Kombinierte Arthrose des oberen (OSG) und unteren Sprunggelenks (USG); Rückfußfehlstellung.
Kontraindikationen
Osteomyelitis/tiefe Weichteilinfektion, Talusnekrose, hochgradige Fehlstellung von Rückfuß oder distaler Tibia, ausgeprägte Knochendefekte, Indikation zur kombinierten OSG-Prothese und USG-Arthrodese.
Operationstechnik
Operation in Rückenlage; arthroskopische Entfernung des Knorpels, sparsame Resektion der subchondralen Sklerosezone, Eröffnen des subchondralen Knochenmarks im OSG und USG. Einstellen des Rückfußes. Besondere Sorgfalt bei Wiederherstellung von Kalkaneusbasiswinkel, Talusinklination, Rückfußachse und Rotation. Temporäre Retention, Einbringen des Zieldrahts, Aufbohren, Einbringen des retrograden, gekrümmten Arthrodesenagels. Ggf. autologe Spongiosaanlage. Proximale Verriegelung des Nagels, Kompression über Nagel, distale Verriegelung, Wundverschluss.
Weiterbehandlung
Lymphdrainage, Physiotherapie und eingeschränkte Bettruhe bis zur Wundheilung. Ruhigstellung für 8 Wochen, ansl. schrittweises Aufbelasten. Anpassen von Konfektionsschuhen.
Ergebnisse
Retrospektiv eingeschlossen wurden 15 Patienten mit arthroskopischer TTCA mit intramedullärem Nagel (mittleres Alter 56 ± 10 Jahre; 93 % männlich; alle mit Risikofaktoren für postoperative Komplikationen). Aufgrund eines präoperativen plantaren Ulkus hatten 4 Patienten (27 %) 3 ± 1,8 Konditionierungsoperationen. Suffiziente Korrektur des Rückfußes bei allen Patienten. Major-Komplikation bei 33 % (Pseudarthrodesen). In einer Subgruppenanalyse hatte ein plantares Ulkus einen signifikanten Einfluss auf die Rate an Major-Komplikationen. In einer Fall-Kontroll-Studie zeigten sich bei offenem Eingriff 63 % Major-Komplikationen und 50 % Wundkomplikationen im Vergleich zu 33 % bzw. 0 % bei arthroskopischer Technik. Auch wenn die aktuelle Studienlage nicht ausreicht, um die Überlegenheit der arthroskopischen zur offenen TTCA zu belegen, weisen die Daten auf eine deutlich reduzierte Komplikationsrate nach arthroskopischer TTCA hin.