Erschienen in:
25.02.2016 | Computertomografie | Technische Mitteilung
Genauigkeit der Harnblasenvolumetrie
Sonographie vs. 3D-Computertomographie
verfasst von:
Dr. D. Gümbel, F. Schneidler, M. Frank, B. Bockholdt, M. Napp, A. Ekkernkamp, S. Langner
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Bestimmung des Harnblasenvolumens ist Bestandteil der Obduktion und kann wichtige Hinweise auf die Todesursache liefern. Bei der virtuellen Autopsie ist durch die Implementierung der Ganzkörper-CT-Untersuchung mithilfe der 3D-Volumetrie eine Bestimmung des Harnblasenvolumens ohne externe Manipulation möglich.
Ziel der Arbeit
Die Genauigkeit der sonographischen Berechnung des Harnblasenvolumens sollte mit der Genauigkeit der 3D-CT-Volumetrie am Phantommodell verglichen werden.
Material und Methoden
Es wurden 11 Phantommesskörper mit unterschiedlichen Volumina hergestellt. Um eine Impression der Blasenwand durch umliegende Strukturen zu simulieren, wurde eine Kompression von extern mithilfe eines Drahtgitters ausgeübt. Es wurden 3 unterschiedliche Impressionsgrade simuliert. Nach erfolgter CT-Untersuchung wurden die manuelle 3D-CT-Volumetrie und die Berechnung des Volumens nach der sonographischen Formel durchgeführt. Zur statistischen Auswertung wurde der Wilcoxon-Test für verbundene Stichproben herangezogen.
Ergebnisse
Das mittlere Realvolumen der Phantomobjekte betrug 704,7 ml. Die manuelle 3D-CT-Messung ergab ein mittleres Volumen von 656,8 ml (555,0 ml für die Sonographieformel). Die Berechnung der mittleren Abweichung vom Realvolumen ergab für die 3D-Volumetrie 6,8 ± 2,3 % und für die Sonographieformel 21,2 ± 7,9 %. Bei allen Impressionsgraden ergab sich eine höhere Genauigkeit der 3D-CT-Volumetrie gegenüber der Sonographieformelbestimmung.
Schlussfolgerung
Die CT-Volumetrie mit ihrer detaillierten Darstellung der Schnittebenen und der hohen Auflösung ermöglicht die genaue 3D-Rekonstruktion der Harnblase, unabhängig vom Grad der Komplexität. Durch die Anwendung der 3D-CT-Volumetrie, z. B. im Rahmen der virtuellen Autopsie, ist die exakte Bestimmung des Harnblasenvolumens möglich.