Erschienen in:
01.08.2004 | Originalien
Behandlung der kongenitalen Skoliose mit dem Vertical-expandable-prosthetic-titanium-rib-Implantat
verfasst von:
Dr. A. K. Hell, F. Hefti, R. M. Campbell Jr.
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 8/2004
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Zusammenfassung
Kinder mit kongenitaler thorakaler Skoliose, assoziiert mit Rippenfusionen, einseitigen unsegmentierten Spangen und kontralateraler Halbwirbelbildung, haben ohne Therapie eine massive Kurvenprogression. Aufgrund der Annahme, dass die unsegmentierten Spangen nicht wachsen, wurde in der Vergangenheit früh operativ fusioniert, was eine verkürzte Wirbelsäulenlänge und ein vermindertes Lungenwachstum zur Folge hatte. Durch ein neues Operationsverfahren mit einem an den Rippen verankerten Längsimplantat, dem „vertical expandable prosthetic titanium rib“ (VEPTR), erfolgt eine Aufrichtung der Deformität und eine Vergrößerung des Thorax.
Zur Wachstumsanalyse der Brustwirbelsäule (BWS) nach VEPTR-Implantation wurden 21 Kinder durchschnittlich 4,2 Jahre nachuntersucht. 18 Kinder waren nicht voroperiert; 3 hatten früher eine dorsale Fusion der BWS erhalten. Mit Hilfe einer 3D-Analyse von Computertomographien konnte bei den Kindern ein signifikantes Wachstum der konkaven (7,9 mm; 7,1% Wachstum pro Jahr) und der konvexen Seite (8,3 mm; 6,4%) der BWS (kein signifikanter Unterschied) und der einseitigen unsegmentierten Spangen festgestellt werden.
Entgegen der gängigen Lehrmeinung konnte an der konkaven Seite der BWS und an den einseitigen unsegmentierten Spangen nach Expansionsthorakoplastik und VEPTR-Implantation Wachstum nachgewiesen werden.