Erschienen in:
01.08.2004 | Originalien
Oberflächenuntersuchungen an Al2O3-raugestrahlten Titanimplantaten in der Hüftendoprothetik
verfasst von:
Dr. A. Schuh, U. Holzwarth, W. Kachler, J. Göske, G. Zeiler
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 8/2004
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Zusammenfassung
Einleitung
Strahlverfahren zur Einstellung rauer Oberflächen werden bei den unterschiedlichsten Prozessen zur Oberflächenbearbeitung von Hüftimplantaten verwendet. Mit Edelkorund (Al2O3-Partikel) rau gestrahlte Titanoberflächen in der zementfreien Hüftendoprothetik führen zu einer besseren knöchernen Integration. Publikationen aus der Zahnheilkunde und zunehmend aus der Orthopädie belegen, dass bei Strahlverfahren mit Edelkorund Restpartikel auf und in der Oberfläche des bearbeiteten Implantats verbleiben. In neuesten Arbeiten werden die Restpartikel in Zusammenhang mit Frühlockerungen im Sinne des Drittkörperverschleißes beschrieben.
Material und Methode
Es werden die Oberflächen von jeweils 5 Implantaten unterschiedlicher Geometrie (ARR-Titanstützring; anisotrope Vektorpfanne; Vektortitanschaft und modularer MRP-Titanrevisonsschaft®) auf Al2O3-Partikelrückstände analysiert. Die jeweilige Oberflächenbearbeitung erfolgte mit hochreinem Edelkorund, Al2O3-Strahl-Partikel, Alodur®SWSK, Fa. Treibacher. Die Detektion der Al2O3-Rückstandspartikel auf den Implantatoberflächen erfolgte mit Hilfe eines Feldemissions-Rasterelektronenmikroskops (LEO 1525) mit Rückstreuelektronendetektor. Die jeweilige Partikelgrößenverteilung als auch die Belegungsdichte wurde mit Hilfe digitaler Bildauswertung (analySIS, Soft Imaging System GmbH) ermittelt.
Ergebnisse
Die Oberfläche der anisotropen Vektorpfanne war durchschnittlich zu 41,7±4,9%, der Vektortitanschaft durchschnittlich zu 33,3±4,7%, der MRP-Titanschaft durchschnittlich zu 30,6±4,2% und der ARR-Titanstützring durchschnittlich zu 23,2±1,6% mit Al2O3-Partikeln behaftet.
Diskussion
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass zu einem unerwartet hohen Prozentsatz Edelkorundpartikel auf raugestrahlten Titanoberflächen nachweisbar sind. In Hinblick auf den Dreikörperverschleiß sind weitere Studien erforderlich, um die Restpartikel bei gleichen Oberflächeneigenschaften zu minimieren.