Erschienen in:
12.04.2017 | Bewegungstherapie | Leitthema
Maßgeschneiderte Frühmobilisation
Darf’s ein bisschen mehr sein?
verfasst von:
S. Nessizius
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Die Frühmobilisation des Intensivpatienten im interprofessionellen Team beginnt mit passiven Techniken und führt über unterstützende Maßnahmen weiter bis zu aktivem Training, inklusive Mobilisation zum Sitzen, Stehen und Gehen. Diesbezügliche positive Effekte konnten in zahlreichen Studien nachgewiesen werden und finden sich auch in der Revision der S2e-Leitlinien „Lagerungstherapie und Frühmobilisation zur Prophylaxe oder Therapie von pulmonalen Funktionsstörungen“ wieder. Um hinsichtlich des Intensivpatienten, des interprofessionellen Personals, der stationsspezifischen Strukturen und des eingesetzten Equipments ressourcenorientiert arbeiten zu können, ist es notwendig, ein maßgeschneidertes Mobilisationskonzept zu verwenden. Hierbei kommt es zu einer Personalisierung der Intensivmedizin, indem auf die genauen Bedürfnisse des Intensivpatienten eingegangen und somit auch auf die jeweilige momentane Belastbarkeit bezüglich unterschiedlicher pflegerischer bzw. therapeutischer Maßnahmen reagiert werden kann. Einige Grundsätze der Trainingslehre lassen sich beim Intensivpatienten umsetzen, wenn anhand spezifischer Assessments der momentane Zustand des Intensivpatienten eingeschätzt wird und daraus die adäquaten Therapiemaßnahmen und Trainingsreize abgeleitet werden. Durch ein geschlossenes System von Evaluierung und Reevaluierung wird ein kontinuierlicher Frühmobilisationsprozess mit bestmöglichem Outcome angestrebt.