Erschienen in:
11.12.2019 | Editorial
Blutkreislauf wird schnell „geerdet“
verfasst von:
Springer Medizin
Erschienen in:
CME
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Ausgabe 12/2019
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Auszug
Vor 50 Jahren betraten Menschen erstmals den Mond. Aber sind wir Menschen wirklich für den Weltraum gemacht? Wie reagiert unser Kreislauf auf einen längerfristigen Aufenthalt in der Schwerelosigkeit? Dieser Frage ging eine Forschergruppe aus Texas nach. Sie verglichen den Blutdruck von zwölf Astronauten, die für etwa sechs Monate auf der ISS gelebt hatten, vor, während und nach ihrem Aufenthalt in der Schwerelosigkeit. Ergebnis: Der diastolische Blutdruck blieb während und nach der Zeit im Weltraum unverändert. Der systolische Blutdruck sank im All signifikant von durchschnittlich 120 auf bis zu 106 mmHg. Nach der Landung lag er aber wieder auf normalem Niveau. Auch eine orthostatische Intoleranz wurde nach dem Weltraumaufenthalt bei keinem Astronauten beobachtet. Scheinbar verkraftet unser Körper einen Aufenthalt in der Schwerelosigkeit also wesentlich besser als gedacht — oder die Präventionsprogramme, in denen Astronauten dazu angehalten werden, sich im All sportlich zu betätigen, sind sehr effektiv. …