Erschienen in:
01.09.2020 | Borderline Typus | Schwerpunkt: Behandlung und Prävention von Borderline-Persönlichkeitsstörungen – Editorial
Behandlung und Prävention von Borderline-Persönlichkeitsstörungen
verfasst von:
Prof. Dr. Svenja Taubner
Erschienen in:
Die Psychotherapie
|
Ausgabe 5/2020
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Auszug
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist eine relativ häufige Erkrankung mit einer Punktprävalenz bis zu 3,9 % (Trull et al.
2010) und einer Lebenszeitprävalenz von etwa 6 % (Grant et al.
2008). Gleichzeitig sind BPS-Patient*innen in Behandlungskontexten überrepräsentiert, besonders im (teil-)stationären Bereich, aber auch in ambulanter Psychotherapie. Die BPS ist eine schwere Erkrankung, die laut DSM‑5
1 mit instabilen Beziehungen und Affekten, unangemessener Wut, verzweifeltem Vermeiden von Verlassenwerden, Impulsivität, Selbstverletzungen und Suizidalität einhergeht, sowie mit Depressivität, paranoiden Gedanken und Identitätsschwankungen mit Neigung zu Dissoziation. Zusätzlich weisen viele Personen mit BPS komorbide Erkrankungen auf, was mit einem immensen Leidensdruck einhergeht. Die Belastungen betreffen nicht nur die Patient*innen selbst, sondern ebenfalls das soziale und familiäre Umfeld sowie die Gesellschaft im Sinne eines hohen Produktivitätsausfalls und gesundheitsökonomischer Belastungen, was die BPS zu einer der teuersten psychischen Erkrankungen macht. …