Erschienen in:
01.06.2005 | Kasuistiken
Botulismus durch Räucherlachsverzehr
verfasst von:
PD Dr. D. Dressler
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2005
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Zusammenfassung
Frische Fischprodukte stellen wegen ihrer primären Kontamination mit Sporen von Clostridium botulinum, der häufig verwendeten luftdichten Verpackung, des Verzichts auf Konservierungsstoffe und auf eine Hitzeinaktivierung von bereits gebildetem Botulinum-Toxin und wegen der verminderten Kälteempfindlichkeit des bei ihnen typischerweise vorkommenden C. botulinum Typ E Lebensmittel mit einer ganz besonderen Gefährdung für die Entstehung eines Lebensmittelbotulismus dar. Die Kasuistik schildert einen 25-jährigen Patienten, bei dem 12 h nach dem Verzehr von luftdicht verpacktem Räucherlachs ein Lebensmittelbotulismus mit einem anticholinergen Syndrom mit Mydriasis, Akkomodationsstörungen, Mundtrockenheit, vermindertem Schwitzen, Obstipation sowie verminderte Herzfrequenzvarianz und nur diskrete, Beteiligung der quergestreiften Muskulatur mit Ptosis, Doppelbildern und vorzeitiger generalisierter Ermüdbarkeit auftrat. Der Verzehr des Räucherlachses erfolgte 3 Tage nach Ablauf des Verbrauchsdatums.