Erschienen in:
15.07.2019 | Burn-out | Originalarbeit
Selbstbezogene Konstrukte und Belastungserleben
Der Beitrag des Selbstkonzepts der Beratungskompetenz zur Erklärung von Belastungserleben bei Beraterinnen und Beratern
verfasst von:
Prof. Dr. Andrea D. Schwanzer, Dr. Andreas Vöttiner
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Ziel der Arbeit
In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss selbstbezogener Konstrukte auf das Belastungserleben bei Berufsanfängern der Sozialen Arbeit und Berufstätigen mit mindestens einjähriger Tätigkeit in der psychosozialen Beratung untersucht. Angenommen wurde, dass das Selbstkonzept der Beratungskompetenz (SKBK) als spezifisches tätigkeitsbezogenes Konstrukt zusätzlich zu den allgemeineren persönlichen Ressourcen (globaler Selbstwert, Selbstakzeptanz und berufliche Selbstwirksamkeitserwartung) einen Beitrag zur Erklärung des Belastungserlebens (drei Subdimensionen: Depersonalisation, eingeschränkte Leistungsfähigkeit und emotionale Erschöpfung) leistet.
Methodik
Die Hypothese wurde mittels standardisierter Fragebögen anhand zweier Personenstichproben, 140 Bachelorabsolventen der Sozialen Arbeit während ihres Anerkennungspraktikums sowie 222 Sozialarbeitern und anderen psychosozial beratend tätigen Personen, mithilfe hierarchischer multipler linearer Regressionsanalysen untersucht.
Ergebnisse
Das SKBK bewirkte in den Dimensionen Depersonalisation und eingeschränkte Leistungsfähigkeit, zusätzlich zum globalen Selbstwert, zu allgemeiner Selbstakzeptanz und beruflicher Selbstwirksamkeitserwartung, signifikante Verringerungen des Belastungserlebens.
Diskussion
Die Ausbildung von Beratungskompetenzen sollte positive Rückmeldungen und Verfahren zur Förderung der Selbstreflexion enthalten, um die Entwicklung eines positiven SKBK aufseiten der zukünftigen Beratenden zu fördern.