Erschienen in:
16.05.2018 | Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen | Leitthema
Spondylarthritiden
verfasst von:
PD Dr. U. Syrbe, X. Baraliakos, PD Dr.
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 9/2018
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Zusammenfassung
Die Spondylarthritiden (SpA) sind charakterisiert durch Entzündungen im Bereich axialer Gelenke und/oder periphere Arthritiden, Enthesitiden und Daktylitiden. Die Krankheitsentstehung ist stark genetisch bestimmt und insbesondere mit dem Vorhandensein von HLA-B27 assoziiert. Die transgene Expression von HLA-B27 im Tiermodell führt zur Induktion eines SpA-ähnlichen Krankheitsbilds, was einen direkten Einfluss von HLA-B27 auf die Krankheitsentwicklung nahelegt. Genomweite Assoziationsstudien von SpA-Patienten haben weitere Assoziationen mit Polymorphismen in Genen mit Immunfunktionen, insbesondere Genen, die den Interleukin(IL)-23/IL-17-Signalweg kontrollieren, identifiziert. Die Wirksamkeit von IL-17-Inhibitoren bei SpA-Patienten belegt die Bedeutung dieses Signalwegs für diese Erkrankung. Ein Großteil der Patienten mit SpA weist zusätzlich eine mikroskopische Darmentzündung oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung auf, was auf einen Einfluss der Darmflora auf die Pathogenese hindeutet. Histopathologisch findet sich bei axialen Manifestationen ein Ersatz des subchondralen Knochenmarks durch ein Granulationsgewebe mit destruierenden und reparativen Eigenschaften. Wie genetische Prädisposition und Darmentzündung zu Entzündungsreaktionen an mechanisch belasteten Regionen führen, ist Gegenstand der gegenwärtigen Forschung.