Erschienen in:
05.07.2018 | Zytokine | Leitthema
Rheumatoide Arthritis
verfasst von:
PD Dr. E. Neumann, K. Frommer, M. Diller, U. Müller-Ladner
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 9/2018
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Zusammenfassung
Die rheumatoide Arthritis (RA) ist eine chronische, progredient verlaufende Systemerkrankung des Bindegewebes, die sich insbesondere mit destruierenden Veränderungen in den Gelenken manifestiert. Die Entzündungsreaktionen im Synovium führen zum Einstrom von Entzündungszellen aus der Peripherie sowie zur Aktivierung lokaler Zellen. Freigesetzte Wachstumsfaktoren, Chemokine und insbesondere Zytokine nehmen eine Schlüsselrolle bei den chronischen Entzündungsreaktionen ein. Neben den zentralen Lymphozyten, den T‑ und B‑Zellen und ihren Subpopulationen, sind ortsständige Zellen wie Neutrophile, Makrophagen und Fibroblasten sowie Zellen des Knochenstoffwechsels durch das Entzündungsmilieu aktiviert und tragen zur Entzündung und Gewebeschädigung bei. Charakteristisch ist die Destruktion von Knorpel und Knochensubstanz durch gewebeständige Zellen, den synovialen Fibroblasten und den Osteoklasten. Unbehandelt führen die lokalen entzündlichen und destruktiven Prozesse sowie systemische Entzündungsfaktoren zur langfristigen Gelenkzerstörung. Zelluläre und immunologische Prozesse der RA sind eng verflochten. Daher können neben der allgemeinen Hemmung immunologischer Prozesse über die spezifische Hemmung von zentralen Schlüsselstellen die entzündlich destruktiven Prozesse reduziert oder zum Stillstand gebracht werden. Allerdings ist eine hohe Heterogenität der RA-Patienten und der Krankheitsverläufe zu beobachten. Somit ist eine Erweiterung der Therapieoptionen wünschenswert, da nicht alle Patienten gleichermaßen von den vorhandenen Therapien profitieren. Daher ist es wichtig, neue molekulare Mechanismen zu charakterisieren, die letztendlich dazu beitragen können, neue Therapieoptionen zu entwickeln. Einige der kürzlich erschienenen neuen Entwicklungen werden in dieser Übersicht dargestellt.