Hintergrund
In den letzten Jahren kam es zu einer deutlichen Zunahme von Clostridium-difficile-assoziierten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.
Ziel der Arbeit
Der vorliegende Beitrag bietet einen Überblick über Inzidenz, Erkrankungsausprägung und -verlauf von C.-difficile-assoziierten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter sowie entsprechenden Diagnosealgorithmen und Therapieempfehlungen.
Material und Methode
Hierzu wurden Original- und Übersichtsarbeiten sowie Expertenempfehlungen ausgewertet und zusammengefasst.
Ergebnisse
Obwohl die Inzidenz von C.-difficile-assoziierten Erkrankungen gestiegen ist, zeigte sich keine erhöhte Mortalität im Kindesalter. Hauptsächlich die Exposition gegenüber Antibiotika, aber auch bestimmte Grunderkrankungen und Komorbiditäten sind Risikofaktoren für das Erkranken. Kinder < 1 Jahr weisen hohe Kolonisierungsraten auf. Bei älteren, symptomatischen Kindern kommen mehrstufige Diagnostikalgorithmen zum Einsatz. Erkrankungen bei Kindern ohne Grunderkrankung verlaufen nach Absetzen der Antibiotika meist selbstlimitierend. Eine Therapieindikation stellt sich bei symptomatischen Kindern mit Risikofaktoren bzw. schweren Verläufen. Durch spezielle Hygienemaßnahmen kann die Transmission von C. difficile eingedämmt und durch ein „antibiotic stewardship program“ die Senkung der Prävalenz ermöglicht werden.
Schlussfolgerungen
Kenntnisse der Eigenheiten von C.-difficile-assoziierten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter ermöglichen ein rationales diagnostisches und therapeutisches Vorgehen. Darüber hinaus können spezielle Hygienemaßnahmen und Antibiotic-stewardship-Programme maßgeblich zu einer Reduktion von C.-difficile-assoziierten Erkrankungen beitragen.