Erschienen in:
08.09.2022 | Entwicklungsstörungen | Facharzt-Training
7/w, Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten mit Verhaltensauffälligkeiten
Vorbereitung auf die Facharztprüfung: Fall 91
verfasst von:
Prof. i.R. Dr. Hans Michael Straßburg
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Sonderheft 6/2022
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Auszug
Die Vorstellung des 7‑jährigen Mädchens, 2. Kind seiner Eltern, erfolgt wegen mangelhafter Mitarbeit im Schulunterricht in der beginnenden 2. Klasse. Die Eltern sind seit 2½ Jahren in Deutschland und angeblich gesund; die Mutter spricht wesentlich besser Deutsch als der Vater. Enge Wohnverhältnisse. Schwangerschaft, Geburt und erste Lebensjahre waren nach Angaben der Eltern normal, freies Gehen mit 16 Monaten, Sprechen erster Worte mit 18 Monaten. Schriftliche Dokumente über die ersten Lebensjahre liegen nicht vor, angeblich bestanden keine besonderen Erkrankungen. Die Tochter sei immer ruhig gewesen, habe meist allein gespielt. Sie kann sich allein anziehen und geht allein auf die Toilette. War nur kurz im Kindergarten, die Ergebnisse der U9 wurden als normal eingetragen. Keine Hinweise auf zerebrale Anfälle, Hör- oder Sehstörungen. Will nicht gern längere Strecken gehen, klettert und malt ungern, sei viel müde, hat keine*n feste*n Freund*in, hat leicht Angst vor anderen Kindern, isst mäßig, schläft unruhig, normale Verdauung. Eine akute Verschlechterung ist den Eltern nicht aufgefallen, allerdings würde sie in letzter Zeit gelegentlich nachts einnässen. …