Erschienen in:
01.10.2013 | Originalien
Dakryozystorhinostomie nach West in der interdisziplinären Behandlung von Tränenwegsstenosen
verfasst von:
Dr. S. Herberhold, R. Lindner, K. Wilhelm, M. Kühnemund, A. Schröck, M. Jakob, M. Förl, E. Domeier, T.J. Mäueler, M.S. Bedar, S. Keiner, A. Weißbach
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 10/2013
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Zusammenfassung
Einleitung und Methodik
Das Leitsymptom der intra- und postsakkalen Tränenwegsstenose ist die Epiphora. Aufgrund der Anatomie der Tränenwege, die an der Grenze zwischen den Fachgebieten der Augenheilkunde und der HNO-Heilkunde liegen und aufgrund in den letzten Jahren entwickelter interventionell-radiologischer Techniken stehen unterschiedliche Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie von intra- und postsakkalen Tränenwegsstenosen zur Verfügung. Eine interdisziplinäre Vorgehensweise hat sich bewährt. Ergebnisse bei 107 Patienten, die sich im Zeitraum zwischen 2005 und 2011 einer Dakryozystorhinostomie (DCR) nach West unterzogen, werden berichtet.
Ergebnisse
Vor der DCR wurde bei 95 der 107 Patienten eine Dakryozystographie durchgeführt. Bei 68 dieser 95 Patienten erfolgte während dieser Maßnahme eine langfristig nicht erfolgreiche Ballondilatation der Tränenabflusswege. Bei 64 Patienten wurde das Gewebe histologisch untersucht, was bei 61 Patienten den Nachweis einer Entzündung unterschiedlicher Schweregrade erbrachte. Bei einem Patienten wurde ein Aspergillom und bei zwei Patienten ein Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert. In einem Nachbeobachtungszeitraum von minimal 6 Monaten bis maximal 7 Jahren wurden bei 15 der 107 Patienten DCR-Revisionen durchgeführt, da es nach Entfernung des Silikonschlauchs zu einem Verschluss des Tränensackfensters gekommen war. Bei keinem dieser revidierten Patienten trat erneut Epiphora auf.
Diskussion
Die endonasal durchgeführte DCR nach West hat im Vergleich zu dem nach Toti beschriebenen extranasalen Verfahren mehrere Vorteile, wie z. B. eine geringere Invasivität, fehlende sichtbare Narben durch das rein endonasale Vorgehen und der Funktionserhalt der Tränenpumpe. Außerdem besteht die Möglichkeit der Mitbehandlung endonasaler Pathologien in gleicher Operation. In dem hier untersuchten Patientenkollektiv wurden keine gravierenden Komplikationen beobachtet und die Erfolgsrate war mit der ähnlicher Studien vergleichbar.