Erschienen in:
01.03.2007 | Schwerpunkt: Das Herz bei inneren Erkrankungen
Das Herz bei endokrinen Erkrankungen
verfasst von:
PD Dr. Onno E. Janßen, K. Mann, R. Erbel
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Ohne das kardiovaskuläre System ist eine hormonelle Regulation nicht möglich, schon aus diesem Grund nimmt das Herz eine Sonderrolle nicht nur als Erfolgsorgan und Syntheseort, sondern auch für die Verteilung der Hormone ein. Schwere endokrine Funktionsstörungen mit kardialer Beteiligung sind für den Patienten nicht selten bedrohlich. Am bekanntesten sind die Auswirkungen von Funktionsstörungen der Schilddrüse, deren sympato-adrenalen Symptome vor allem das Herz betreffen. Der Diabetes mellitus und das damit assoziierte metabolische Syndrom sind die wichtigsten Ursachen kardiovaskulärer Erkrankungen und bestimmen wesentlich deren Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko. Die Akromegalie verursacht komplexe kardiale Funktionsstörungen, die zu einer therapierefraktären Herzinsuffizienz führen können. Die vermehrte Produktion von Nebennierenhormonen beim Cushing-Syndrom, Conn-Syndrom und Phäochromozytom schaden dem Herzen primär durch die ausgeprägte Hypertonie. Dies gilt auch für einen länger bestehenden Hyperparathyreoidismus. Der Nutzen einer Hormonersatztherapie für die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen war durch aktuelle große randomisierte Studien nicht zu belegen.