Erschienen in:
01.11.2009 | Kasuistiken
Das intramuskuläre Lipom
Eine Differenzialdiagnose mit großer prognostischer Bedeutung
verfasst von:
Dr. I. Ott, K. Sturm, H. Losenhausen, P.R. Issing
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 11/2009
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
In den meisten Fällen von Lipomen des Kopfes und Halses handelt es sich lediglich um ästhetisch als störend empfundene, subkutan-oberflächlich liegende Veränderungen, die zumeist problem- und folgenlos chirurgisch zu entfernen sind. Demgegenüber sollte in Fällen von ausgedehnten, in die Tiefe der Halsweichteile reichenden, lipomatösen Tumoren, wie sie hier anhand zweier Fallbeispiele vorgestellt werden, immer an die Entität eines infiltrierend wachsenden, intramuskulären Lipoms bzw. an einen malignen Weichteiltumor gedacht werden, insbesondere bei gleichzeitigen, funktionellen Beschwerden. Selbst wenn solche Tumoren im HNO-Bereich selten sind, muss die Operationsplanung bereits im Vorfeld das mögliche Vorliegen solcher Neoplasien in Betracht ziehen. Eine im Bedarfsfall notwendige Modifikation des Eingriffs sollte jederzeit möglich sein, nicht zuletzt weil diese Tumoren eine sehr hohe Rezidivrate bei primär nicht kompletter Entfernung zeigen. Weder eine adäquate Bildgebung noch eine präoperativ durchgeführte Feinnadelaspirationszytologie können eine solche, letztlich nur histologisch zu verifizierende Tumorentität mit Infiltration des angrenzenden Gewebes sicher nachweisen.