Erschienen in:
01.02.2008 | Leitthema
Das Refraktärverhalten des elektrisch stimulierten Hörnervs
verfasst von:
A. Morsnowski, B. Charasse, L. Collet, M. Killian, J. Müller-Deile
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei Kochleaimplantaten lassen sich die elektrisch evozierten Summenaktionspotenziale (TECAP) des Hörnervs messen. TECAP-Schwellen werden zur Schätzung von Schwellen bei der Sprachprozessorprogrammierung verwendet. Das Refraktärverhalten des Hörnervs kann diese beeinflussen.
Methoden
Erholungsfunktionen wurden an 84 Stimulationselektroden bei 14 mit Nucleus CI24 versorgten Patienten mit der Neural Response Telemetry (NRT) in modifizierter Vorwärtsmaskierung untersucht, welche das Referenz-Masker-Probe-Intervall (MPI) einführt.
Ergebnisse und Fazit
Hierfür ergab sich ein geeignetes Intervall zwischen 300 und 375 μs. Der Median der absoluten Refraktärzeit wurde zu 390 μs und der Median der Zeitkonstanten der Erholungsfunktion zu 425 μs bestimmt. In der Praxis sollten Erholungsfunktionen und Amplitudenwachstumsfunktionen (AGF) mit einem MPI von 300 μs gemessen werden. Da bisher die AGF bei 500 μs und somit meist in relativem Refraktärzustand gemessen wurde, sollte das Refraktärverhalten die TNRT beeinflussen. Die Form der in Standard-Vorwärtsmaskierung gemessenen Erholungsfunktion konnte durch die Latenzverschiebung der Hörnervantworten erklärt werden.