Erschienen in:
01.02.2008 | Leitthema
Gezüchtete Knorpeltransplantate
Histomorphologische, immunhistochemische und biomechanische Charakterisierung
verfasst von:
PD Dr. A. Naumann
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zur Züchtung autologer Knorpeltransplantate steht beim „Tissue-Engineering“ die Herstellung autologer Transplantate aus lebenden Zellen oder Geweben bzw. Zellmatrix im Vordergrund. Nicht vollständig resorbierte Faserreste, unkalkulierbare Zell-Biomaterial-Interaktionen sowie inhomogene Zellverteilungen im Zellträger stellen noch ungelöste Probleme dar.
Methode
Daher wurde ein dreidimensionales Aggregatkultursystem entwickelt, in dem Zellen ohne Verwendung von Biomaterialien Knorpelgewebe generieren können. Dazu wurden Chondrozyten sowie mesenchymale adulte Stammzellen verwendet, die in dem Aggregatkultursystem sowie im athymischen Nacktmausmodell Knorpelgewebe unterschiedlicher Phänotypen generierten. Die Knorpelneogenese wurde histomorphologisch, immunhistochemisch und biomechanisch bestimmt.
Ergebnisse
Nach 3 Wochen In-vitro-Aggregatkultur bildeten die Chondrozyten aller Subklassen Knorpelgewebe. Nach einer 6-wöchigen In-vivo-Reifung im athymischen Nacktmausmodell konnte im Vergleich zu nativem Knorpel eine phänotypisch spezifische Knorpelneogenese nachgewiesen werden.
Fazit
Knorpelzellen unterschiedlicher Subklassen sowie adulte mesenchymale Stammzellen generieren in einem 3D-Aggregatkultursystem Knorpelgewebe entsprechend ihrem Phänotyp. Das 3D-Aggregatkultursystem ist eine vielversprechende Methode zur Herstellung von Knorpeltransplantaten in der rekonstruktiven Kopf-Hals-Chirurgie.