Erschienen in:
01.02.2008 | Originalien
Der Einfluss der Navigation auf die endoskopische NNH-Chirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. J. Oeken, J. Törpel
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit wenigen Jahren werden Navigationssysteme (NS) in der endoskopischen NNH-Chirurgie (ESS) angewendet. Uns interessierte, ob dies Rückwirkungen auf das operative Vorgehen hat.
Material und Methoden
Wir werteten von Dezember 2003 bis April 2006 prospektiv alle NNH-Operationen unter Nutzung des NS (Vector Vision, Brain Lab®) mit Hilfe eines Formulars aus. Dabei wurden zahlreiche Daten ermittelt (Diagnose, Navigationsnutzen [Analogskala], Schwierigkeit der Op., radiologischer Score u. v. m.).
Ergebnisse
Es wurden 106 Patienten (54 m., 52 w., Durchschnittsalter: 55 J.) mit folgenden Diagnosen einer navigierten ESS unterzogen: 59-mal chronische Sinusitis (13-mal Ersteingriff, 46-mal Rezidiv), 14-mal Mukozele, 8-mal benigner Tumor, 10-mal maligner Tumor und 15-mal andere Erkrankungen. Es bestand eine schwache Korrelation zwischen Schwierigkeitsgrad der Op. und Nutzen der Navigation (r=0,51, p=0,00) und keine Korrelation zwischen radiologischem Score bei chronischer Sinusitis und Nutzen der Navigation (r=0,22, p=1,23). Dagegen existierte ein signifikanter Unterschied zwischen Nutzen der Navigation bei Rezidiveingriffen im Vergleich zu Ersteingriffen bei chronisch-polypöser Sinusitis (p=0,005). Bezüglich der Diagnose ergab sich vom größten zum geringsten Nutzen der Navigation folgende Abstufung: Rezidivpolyposis, Mukozelen, Osteome, maligne Tumoren, Polyposis (Ersteingriff), Papillome. Ohne Navigation wäre bei 15 Operationen (14%) ein endonasales Vorgehen nicht möglich gewesen und bei 12 (11%) wäre der Eingriff nicht so gründlich erfolgt. Drei Operationen (3%) konnten trotz Navigation nicht endonasal beendet werden. Es traten 12 geringfügige Komplikationen (meist Lidhämatome) und 3 schwere Komplikationen (2 Duraläsionen, eine postoperative Meningitis) auf.
Schlussfolgerungen
Die Navigation nimmt inzwischen Einfluss auf die Durchführung der ESS, indem sie deren Möglichkeiten deutlich erweitert.