Erschienen in:
11.03.2021 | Pflege | Aktuelle Forschung
Der Einfluss intraoperativer Anästhesistenwechsel auf das postoperative Patientenoutcome – die randomisiert-kontrollierte HandiCAP-Studie
verfasst von:
Christina Massoth, Khaschayar Saadat-Gilani, PD Dr. Melanie Meersch, HandiCAP Investigators
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 4/2021
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Auszug
Intraoperative Anästhesistenwechsel sind gängige Praxis in der klinischen Routine [
1]. Gründe wie konkurrierende berufliche Verpflichtungen, Schichtwechsel, Krankheit, Müdigkeit oder Arbeitszeitbeschränkungen spielen eine wichtige Rolle [
1]. Anästhesistenwechsel erfordern einen bidirektionalen Austausch von umfangreichen und detaillierten patientenspezifischen sowie verfahrensbezogenen Informationen (z. B. Details zur Krankengeschichte, wichtige Ereignisse während der Narkoseeinleitung, Besonderheiten der durchgeführten Narkose, künftige Behandlungsziele). Alle diese Informationen müssen während der weiterlaufenden anästhesiologischen Betreuung übermittelt werden, sodass Faktoren wie eine hektische und laute Umgebung zu einer lückenhaften Übergabe und zu Kommunikationsfehlern beitragen können [
2]. Jüngste retrospektive Daten weisen auf einen Zusammenhang zwischen einem Anästhesistenwechsel und ungünstigen postoperativen Ergebnissen nach größeren chirurgischen Eingriffen hin [
1,
3‐
5]. Eine rezente retrospektive Analyse mit über 3 Mio. operativen Patienten berichtete über eine signifikant höhere Sterblichkeitsrate, eine höhere Inzidenz von schwerwiegenden Komplikationen, eine höhere Aufnahmerate auf die Intensivstation (ICU) sowie eine längere Krankenhausverweildauer bei Patienten mit intraoperativem Anästhesistenwechsel [
5]. Darüber hinaus war ein Anästhesistenwechsel mit einem erhöhten Risiko für ein postoperatives Delir verbunden [
6]. …