Erschienen in:
01.08.2013 | Originalarbeit
Der Therapiewunsch und die Realität der Vollzugsanstalt
verfasst von:
Dr. jur Jörg Schäfer
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
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Ausgabe 3/2013
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Zusammenfassung
Aus der Sicht des Direktors einer großen und traditionsreichen Justizvollzugsanstalt und anhand plastischer Beispiele schildert der Verfasser die Probleme, die sich durch die Umsetzung der neuen rechtlichen Vorgaben zur Sicherungsverwahrung in der Praxis ergeben. Der hiermit gesetzte, nun sehr viel intensivere Wechsel von einem Strafvollzug mit Vorrang des Sicherheitsaspekts zu einem permissiven Verwahrvollzug mit einer vorrangigen Behandlungsorientierung ist in den laufenden Betrieb des Vollzugs einzufügen. Dabei ist offen, welche Effekte der geforderte Abbau des Sicherheitsaspekts haben wird. Ebenso offen ist, in welchem Umfang die Sicherungsverwahrten Therapieinteresse erkennen lassen werden, und ob man sie zwingen darf, sich motivieren zu lassen. Zudem wird in den nächsten Jahren die Rechtsprechung weisen, welche Rechte und Annehmlichkeiten dem Verwahrten zustehen. Allemal besteht seitens des Vollzugs ein Interesse, die krisenhafte Situation und die Situationen insgesamt zur Verbesserung des Umgangs mit Straffälligen zu nutzen.