Erschienen in:
01.12.2009 | Originalarbeit
Die biomechanische Testung einer multidirektionalen, anatomischen, winkelstabilen Plattenosteosynthese bei instabilen Mehrfragmentfrakturen des Klavikulaschaftes
verfasst von:
M. Muenzberg, K.M. Maurer, Prof. Dr. R. Stangl, S. Fischer
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei mehrfragmentären oder instabilen Klavikulafrakturen zeigt die konservative Behandlung eine Komplikationsrate von bis zu 20%. In der Literatur wie in der Praxis gibt es daher mehrere Möglichkeiten zur osteosynthetischen Versorgung derartiger Frakturen. In dieser Studie wird die biomechanische Stabilität bei der Verwendung einer multidirektionalen, anatomischen, winkelstabilen Platte untersucht.
Material und Methode
Im Rahmen einer biomechanischen Studie wurden 6 präparierte Leichenschlüsselbeine in eine Polyoxymethylenaufnahme einzementiert und über eine kardanische Aufhängung in den Mini-Bionix-Messrahmen der Testmaschine integriert. Das gesamte Testmodell wurde jeweils auf axiale Zug- und Druck- sowie Torsionsbelastung getestet. Im Rahmen der Vierphasenuntersuchung wurde die Elastizität von intakter Klavikula, intakter Klavikula mit Platte sowie simuliertem mehrfragmentären Schaftbruch mit und ohne Rekonstruktion des Frakturkeils geprüft. Zusätzlich wurde bei den beiden letzteren Versuchen die Bewegung im Frakturspalt über ein Extensometer gemessen.
Ergebnisse
Die biomechanische Studie zeigte eine signifikant verbesserte Versteifung bei auf der intakten Klavikula angebrachter Plattenosteosynthese um 15,5% (p<0,05). Bei keilförmiger, defektsimulierter Fraktursituation und Plattenstabilisierung konnte eine Abnahme der Steifheit um 17,7% (p<0,05) ermittelt werden. Die Stabilität der Osteosynthese erreichte unter axialer Belastung 44% der intakten Klavikula. Es zeigt sich eine geringe Torsionsanfälligkeit.
Schlussfolgerungen
Die multidirektionale winkelstabile Plattenosteosynthese bei instabiler mehrfragmentärer Klavikulafraktur stellt eine stabile Versorgungsoption dar, die eine unmittelbare freifunktionelle Nachbehandlung ermöglicht. Die biomechanische Untersuchung stützt die frühfunktionelle freie Nachbehandlung.