Erschienen in:
01.12.2009 | Originalarbeit
Nicht gelenküberbrückender Fixateur externe vs. palmare winkelstabile Plattenosteosynthese in der Behandlung der distalen extraartikulären Radiusfraktur
Eine prospektive randomisierte Studie
verfasst von:
M. Wendt, A. Wichelhaus, M. Beck, P. Gierer, G. Kundt, T. Mittlmeier, G. Gradl
Erschienen in:
Obere Extremität
|
Ausgabe 4/2009
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Ziel
Ziel der operativen Behandlung distaler Radiusfrakturen ist eine anatomiegerechte Wiederherstellung und sichere Retention bei möglichst frühzeitiger funktioneller Nachbehandlungsmöglichkeit. Dies soll durch den nicht gelenküberbrückenden Fixateur externe ermöglicht werden.
In einer prospektiven randomisierten Studie wurde die Therapie mit nicht gelenküberbrückendem Fixateur externe der winkelstabilen palmaren Plattenosteosynthese gegenübergestellt.
Methodik
Es wurden 62 Patienten mit extraartikulären Frakturen des distalen Radius in die Studie aufgenommen. Hiervon wurden 33 Patienten mit einem nicht gelenküberbrückenden Fixateur externe versorgt und 29 Patienten mit einer palmaren winkelstabilen Plattenosteosynthese. Klinische und radiologische Untersuchungen wurden 8 Wochen, 6 Monate und 1 Jahr postoperativ durchgeführt.
Ergebnisse
Die Operationszeit war mit 41 min beim Fixateur externe deutlich kürzer als bei der palmaren Plattenosteosynthese mit 56 min. Hingegen war die intraoperative Durchleuchtungszeit mit 2 min doppelt so lang. Die Handgelenksfunktion zeigte bei beiden Verfahren gute bis sehr gute Ergebnisse. Auffällig war 8 Wochen postoperativ eine signifikant geringere Griffkraft nach externer Fixation von 26% der gesunden Gegenseite gegenüber 48% nach plattenosteosynthetischer Versorgung. Die physiologische Palmarkippung der Gelenkfläche konnte mit dem Fixateur externe besser wiederhergestellt werden. Die Analyse der Lebensqualität (36 Item Short Form Health Survey, SF-36) zeigte zu keinem Nachuntersuchungszeitpunkt signifikante Unterschiede.
Schlussfolgerung
Im Vergleich zur „open reduction internal fixation“ (ORIF) stellt die Behandlung mit dem nicht gelenküberbrückenden Fixateur externe eine gute Alternative dar. Das minimalinvasive Verfahren ermöglicht eine anatomische Reposition und sichere Retention bei sofortiger freier Bewegbarkeit des Handgelenkes. Es werden gute bis sehr gute funktionelle Ergebnisse erzielt bei niedriger Komplikationsrate.