Erschienen in:
01.02.2006 | Schwerpunkt: Kinderschmerztherapie
Dreiwöchige stationäre multimodale Schmerztherapie bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen
Erste Ergebnisse in der Langzeitwirkung
verfasst von:
Dipl.-Psych. M. Dobe, U. Damschen, B. Reiffer-Wiesel, C. Sauer, B. Zernikow
Erschienen in:
Der Schmerz
|
Ausgabe 1/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Fragestellung
Wir untersuchten den Erfolg einer 3-wöchigen stationären multimodalen Schmerztherapie für Kinder und Jugendliche.
Methodik
Die standardisierte Erhebung erfolgte mittels des Dattelner Schmerzfragebogens für Kinder und Jugendliche sowie mit Katamnesebögen. Erhebungszeitpunkte waren der Beginn sowie 3, 6 und 12 Monate nach der stationäre Therapie. Die Statistik erfolgte mittels Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test bei einer Signifikanzschwelle von p <0,05.
Ergebnisse
Wir untersuchten 72 Kinder (Alter 7,5–18,3 Jahre) mit täglichen Schmerzen bei zumeist anhaltender somatoformer Schmerzstörung. 65 Kinder konnten nach 3, 27 nach 6 und 30 nach 12 Monaten reevaluiert werden. Die durchschnittliche Schmerzstärke (Skala 0–10) nahm vom Ausgangswert (6,3) zu den einzelnen Nacherhebungspunkten signifikant ab (3 Monate: 2,9, 6 Monate: 2,3, 12 Monate: 2,9). Die durchschnittliche Anzahl der schmerzbedingten Schulfehltage/4 Wochen sank signifikant von 9,2 auf 1,8, 1,5 bzw. 1,4. Die durchschnittliche schmerzbedingte Lebensbelastung (Skala 12–60) war zu allen Reevaluierungszeitpunkten signifikant niedriger (3 Monate: 24,5, 6 Monate: 22,0, 12 Monate: 25,8) als zu Beginn der Schmerztherapie (37,8).
Schlussfolgerung
Unsere Daten zeigen die Langzeiteffektivität einer stationären multimodalen Schmerztherapie bei Kindern mit chronischen Schmerzen.