Erschienen in:
01.01.2007 | Originalien
Ductus-arteriosus-Divertikel
Ursache traumatischer Aortenrupturen?
verfasst von:
T. Vogler, F. Schulz, C. Heyer, K.-M. Müller, PD Dr. A. M. Müller
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 1/2007
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Zusammenfassung
Einleitung
Laut angiographischer Studien zeigen 9–26% aller adulten Aorten ein Ductus-arteriosus-Divertikel (DAD) (=Einsenkungen der Aortenwand über der Insertion des obliterierten Ductus arteriosus Botalli). Diese Region ist Prädilektionsort traumatischer Aortenrupturen, als deren Ursache die Fixierung der Aorta am Übergang der Aorta transversa zur Aorta descendens gilt. Morphologische Studien hierzu fehlen.
Material und Methode
Es wurden 143 thorakale Aorten (♀: 37; ♂: 106, 17–91 Jahre) histomorphologisch auf ein DAD untersucht. Verkalkungen wurde mittels CT-Multi-Slice-Volumenscan quantifiziert.
Ergebnisse
Histologisch wiesen 44% aller nicht bzw. leichtgradig verkalkten Aorten ein DAD von 0,5–2 mm auf. Des Weiteren zeigte sich eine Unterbrechung der autochthonen elastischen und kollagenen Mediafasern. Im CT war hier in 78% der makroskopisch unverkalkten Aorten eine isolierte bzw. vorzeitige Verkalkung nachweisbar.
Diskussion
Die hier ermittelte DAD-Häufigkeit von 44% liegt über früheren angiographischen Zahlen. Grund ist die gewählte Methode (Histopathologie), die eine DAD-Diagnose von nur einigen Mikrometern erlaubt. Die Texturstörungen der Aortenwand und die vorzeitigen Verkalkungen sind als Teilfaktor der hier bevorzugt auftretenden traumatischen Aortenruptur zu berücksichtigen.