Erschienen in:
29.04.2021 | Psychotherapie | Leitthema
E-Mental-Health-Angebote für Eltern eines Kindes mit einer seltenen chronischen Erkrankung
Interventionelle Ansätze zur Reduktion der psychischen Belastung
verfasst von:
Dunja Tutus, M. Sc., M. Niemitz, J. M. Fegert, M. Rassenhofer
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der Europäischen Union gilt eine Erkrankung als selten, wenn nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen davon betroffen sind. Bei ca. jeder zweiten seltenen Erkrankung treten die ersten Symptome bereits im Kindesalter auf. Ein hoher Pflegeaufwand, zusammen mit einer oft ungewissen Prognose, führt dazu, dass viele Eltern von betroffenen Kindern psychische Belastungssymptome entwickeln. Ziel der Arbeit ist, die Bedürfnisse der Eltern betroffener Kinder im Zusammenhang mit interventionellen Ansätzen zu erläutern. Dabei wird auf die aktuelle Situation in der deutschen Versorgungslandschaft eingegangen.
Material und Methoden
Bewährte interventionelle Ansätze aus der Literatur werden dargestellt.
Ergebnisse
Psychologische Unterstützungsangebote für pflegende Eltern sind kaum in die reguläre klinische Versorgung von Kindern mit seltenen Erkrankungen integriert. Psychotherapeutische Regelversorgung ist aufgrund langer Wartezeiten und eines relativ hohen Pflegeaufwands des Kindes für die Eltern schwer zugänglich. E‑Mental Health bietet eine gute Möglichkeit, evidenzbasierte psychologische Interventionen niedrigschwellig sowie räumlich und zeitlich flexibel durchzuführen und somit die Versorgungslücke zu verkleinern.
Schlussfolgerung
E‑Mental Health hat das Potenzial, durch Effizienz- und Effektivitätssteigerungen dazu beizutragen, nachhaltig Gesundheitskosten einzusparen, Patienten qualitativ hochwertiger zu versorgen und die Gesundheitswirtschaft insgesamt effizienter zu gestalten.