Auch nicht infektiöse Erkrankungen und Autoimmunprozesse können mit dem histologischen Bild einer granulomatösen Gastritis
einhergehen. So ist im Rahmen des
Morbus Crohn in ca. 2–4 % der Fälle der Magen und das Duodenum mitbetroffen. Die histologisch meistens nur mild ausgeprägte Entzündung ist charakterisiert durch nicht verkäsende Granulome mit Epitheloid-, Riesenzellen und
Lymphozyten. Diese sind überwiegend im Antrum und präpylorisch lokalisiert. Im Rahmen der Diagnostik sollte eine Infektion mit
H. pylori ausgeschlossen bzw. bei Befall eradiziert werden, um eine mögliche Crohn-Gastritis
zu demaskieren (Mottet et al.
2007). Auch eine
Sarkoidose kann sich in seltenen Fällen im Gastrointestinaltrakt manifestieren. Dabei ist der Magen am häufigsten betroffen. Der feingewebliche Aspekt ist von nicht verkäsenden Epitheloidzellgranulomen geprägt. Häufige klinische Symptome umfassen Ulzerationen und Stenosen und stellen eine differenzialdiagnostische (
Magenkarzinom, Morbus Ménétrier) Herausforderung dar. Die medikamentöse Therapie beinhaltet die Gabe von
Glukokortikoiden, eine chirurgische Intervention ist bei schweren Blutungen und höhergradigen Stenosen angezeigt (Vahid et al.
2007). Weitere
seltene Erkrankungen, die in Fallberichten mit einer Magenbeteiligung in Form einer granulomatösen Entzündung einhergehen, sind die
Langerhans-Zell-Histiozytose, die Wegenersche Granulomatose und die septische Granulomatose (Iwafuchi et al.
1990; Temmesfeld-Wollbrueck et al.
1997).
Neben den oben genannten Erkrankungen stellt die Granulombildung eine Abwehrreaktion auf Fremdmaterial dar, das in ein Gewebe eingedrungen ist. Histologisch sind unterschiedliche Formen von Gewebsmakrophagen (Epitheloidzellen, Riesenzellen) zusammen mit
Lymphozyten und
Plasmazellen zu erkennen. Dabei kann sich im Zytoplasma der phagozytierenden Zellen Fremdmaterial befinden. Auch im Magen kann es durch Fremdkörpergranulome zu einer granulomatösen Gastritis kommen. Häufig geht dabei ein chirurgischer Eingriff voraus, sodass sich in der pathologischen Analyse Kompressen- oder Nahtmaterial findet. Auch über die Nahrung aufgenommene, unverdauliche Fremdkörper, wie kleine Fischgräten oder Ähnliches können zur Granulombildung führen. Treten diese multifokal auf, erschwert dies die endoskopische Diagnosestellung. Dabei ist eine maligne Erkrankung dringend auszuschließen. Denn auch bei Karzinomen des Magens kann es vor allem im Randbereich zu Entzündungsreaktionen mit granulomatösem Aspekt kommen (Newton et al.
1998; Akita et al.
2009).