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Die Gynäkologie
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Publiziert am: 13.03.2022

Operative Eingriffe: Vagina

Verfasst von: Stefan Mohr und Michael D. Mueller
Das Kapitel Operative Eingriffe an der Vagina umfasst zunächst die Korrektur vaginaler Fehlbildungen. Anschließend werden eingehend die urogynäkologischen Operationen behandelt, da aufgrund des demografischen Wandels Senkungsbeschwerden und Inkontinenz zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das Lebenszeitrisiko einer Frau, sich aufgrund dieser beiden Symptomkomplexe einer Operation unterziehen zu müssen, wird mit 20 % angegeben. Die sekundäre Versorgung von Dammrissen und das primäre Karzinom der Vagina werden kurz erläutert in den folgenden Abschnitten. Abschließend wird auf urogenitale Fisteln, deren klinische Bedeutung und Management eingegangen. Die aktuelle Entwicklung führte letztlich zur Erwähnung von Lifestyle-Operationen der Vagina am Ende dieses Kapitels.

Vaginale Fehlbildungen

Klinisch werden die Patientinnen dieses Kapitels häufig symptomatisch durch Probleme beim Tampongebrauch, Dysmenorrhoe und Dys-/Apareunie.

Hymenalatresie

Bei einem Hymen imperforatus (Hymenalatresie) ist die Vaginalöffnung verschlossen. Sie wird meist durch retiniertes Menstruationsblut in der Vagina bzw. im Uterus (Hämatokolpos, Hämatometra) zyklisch symptomatisch und sonografisch diagnostiziert. Die Therapie besteht in der chirurgischen Eröffnung und ggf. zurückhaltenden Resektion des überschüssigen hymenalen Gewebes. Differenzialdiagnosen sind ein transversales Septum oder eine Agenesie der Vagina (Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom, Abschn. 1.4: Neovagina).

Exzision eines transversalen Septums

Transversale Septen sind selten, treten meist im oberen Drittel der Vagina auf und beruhen embryologisch auf unvollständiger Vereinigung der Müller-Gänge mit dem Sinus urogenitalis.
Das Septum kann zirkulär oder mercedesstern-förmig exzidiert werden. Die Wundnaht sollte so gewählt werden, dass eine Verkürzung der Scheide verhindert wird.

Exzision eines longitudinalen Septums

Bei longitudinalen Septen vereinigen sich die Müller-Gänge unvollständig (Vagina duplex). Dabei treten häufig gleichzeitig Abnormitäten der ableitenden Harnwege auf, die präoperativ diagnostiziert werden sollten. Auch hier besteht die operative Korrektur in der Exzision der Septen mit sorgfältiger Wundnaht.

Neovagina

Anlagestörungen der Müller-Gänge zeigen sich in unterschiedlicher Ausprägung. Beim Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom (MRKH) finden sich eine Vaginalaplasie und Uterusrudimente sowie oftmals Fehlbildungen der Nieren und Harnwege. Die Ovarien sind nicht beeinträchtigt, der Phänotyp unauffällig. Klinisch imponieren die primäre Amenorrhoe und Apareunie.
Auf der Hand liegt die hohe psychische Belastung der Patientinnen (Infragestellen der weiblichen Identität, Unfähigkeit der Fortpflanzung, Unmöglichkeit penetrierenden Geschlechtsverkehrs). Operative Maßnahmen zielen auf Korrektur der Vaginalaplasie durch das Bilden einer Neovagina.
Während konservative Methoden allein zur Aufdehnung des Gewebes zwischen Urethra und Anus durch die Patientin selbst mäßig erfolgreich sind und ein hohes Maß an Compliance bedingen, werden verschiedene operative Ansätze verwendet:
Nach McIndoe wird chirurgisch eine artifizielle Höhle zwischen Rektum und Blase geschaffen, mit Epithel ausgekleidet (Eihäute, Peritoneum, oder Haut) und über einen Platzhalter (Phantom) offengehalten:
  • Vorteile: wenig invasiv.
  • Nachteile: langwierige Phantom-Nachbehandlung durch die Patientin, Schrumpfung des Gewebes.
Nach Sheares werden von vaginal die Überreste der Müller-Gänge dilatiert und hieraus eine Neovagina geschaffen (Abb. 1):
  • Vorteile: wenig invasiv, keine Bauchoperation notwendig, 88 % Zufriedenheit mit Sexualfunktion (Kuhn et al. 2013).
  • Nachteile: Schrumpfung möglich, deshalb Vaginalprothese nötig.
Nach Vecchietti wird ein ebensolcher Raum ausgehend vom Grübchen zwischen Urethra und Anus geschaffen (Abb. 2), indem eine dort platzierte Olive über einen durch den Bauchraum aus der Bauchdecke ausgeleiteten Faden unter kräftigen Zug gesetzt wird:
  • Vorteile: kürzere OP-Zeit.
  • Nachteile: Invasivität (Verletzungen), schmerzhaft, meist langwierige Nachdilatation nötig, Schrumpfung möglich, Vaginalprolaps.
Für die Verwendung von Darm(Sigma)interponaten wird ein Darmteilstück an die zuvor dilatierte Vaginalgrube genäht (Abb. 3):
  • Vorteile: wenig schmerzhaft, keine Nachdilatation.
  • Nachteile: Stenosen im Introitus, großer Eingriff, Nahtinsuffizienz, Infektion, Sekretion der Darmmukosa, Sigmoid-Prolaps.
Bei der Technik der Peritonealscheide nach Davydov wird ein präparierter Hohlraum zwischen Blase und Rektum mit laparoskopisch nach kaudal gezogenem Peritoneum ausgekleidet:
  • Nachteile: Schrumpfungstendenz, Prothese notwendig.
Operationsmethode nach Sheares
  • Exzision eines tennisschlägerartigen Lappens gestielt bei 6 Uhr.
  • In der Vaginalgrube werden die punktförmigen Überreste der Müller-Gänge kolposkopisch identifiziert, sondiert und schrittweise dilatiert bis auf je ca. 2 cm Durchmesser.
  • Anschließende Durchtrennung der Gewebebrücke zwischen den beiden entstandenen Höhlen, dadurch Bildung der Neovagina.
  • Einschlagen des Lappens, von welchem die Reepithelialisierung ausgeht.
Operationsmethode der Invaginationsscheide nach Vecchietti
  • Laparoskopisches Eröffnen des Peritoneums, Präparation zwischen Blase und Rektum bis nach kaudal zum Introitus vaginae.
  • Einbringen von Zugfäden vom Introitus vaginae in die Bauchhöhle, sodass die sich am Ende der Fäden befindende Olive im Vaginalgrübchen zu liegen kommt.
  • Extraperitoneales Tunneln des Fadens nach ventral lateral des Rektusmuskels beidseits und Ausstechen durch die Bauchhaut.
  • Anziehen der Fäden und Befestigen beider Haltefäden extrakorporal an einer Bauchdeckenplatte über der Haut, um somit Druck auf das Vaginalgrübchen ausüben zu können.
Operationsmethode mit Darminterponat
  • Laparoskopisches Absetzen eines ca. 10 cm langen Sigmateilstücks vom Colon descendens.
  • Ebenso Absetzen des Teilstücks vom Rektum.
  • Präparation der Vaginalöffnung von laparoskopisch in Richtung des Perineums, Inzision des Vaginalgrübchens.
  • Durch die Vagina oder Mini-Laparotomie wird der Staplerkopf eingelegt und Kolon mit Rektum end-zu-end anastomosiert.
  • Einnähen des abgesetzten Sigmateilstücks an das präparierte Vestibulum zur Bildung der Neovagina.

Sinus urogenitalis

In der Entwicklung des Embryos wird durch das urorektale Septum die Kloake in einen ventralen (Blase, Urethra, untere Vagina) und dorsalen (Rektum, Analkanal) Teil gespalten. Je nach Zeitpunkt der Entwicklungsstörung entsteht ein Spektrum von Fehlbildungen mit im Bereich des Sinus urogenitalis auftretendem abnormem Einmünden der Urethra in die Vagina bis zur Persistenz der Kloake.
Das operative Vorgehen ist sehr individuell an die vorhandene Fehlbildung zu adaptieren. Die Behandlung ist komplex, multidisziplinär und erfordert Erfahrung.

Korrektur des Descensus genitalis

Das Lebenszeitrisiko einer Frau, sich aufgrund eines Descensus genitalis oder einer Urininkontinenz einer Operation unterziehen zu müssen, wird mit bis zu 20 % angegeben (Wu et al. 2014).
Unter einem Descensus genitalis versteht man das Tiefertreten der Strukturen des vorderen, mittleren und/oder hinteren Kompartiments:
  • Vordere Vaginalwand mit Blase (Zystozele, Abb. 4),
  • hintere Vaginalwand mit Rektum (Rektozele) oder Dünn-/Dickdarm (Enterozele), und
  • Apex mit Uterus (oder Vaginalabschluss bei Status nach Hysterektomie).
Ein Deszensus sollte nur dann operiert werden, wenn die Patientin symptomatisch ist. Klinisch werden Patientinnen meist symptomatisch, wenn der Deszensus den Hymenalsaum überschreitet (Haylen et al. 2016).
Überaus wichtig ist das Verständnis, dass meist nicht nur ein Kompartiment isoliert von einem Deszensus betroffen ist. Bei Vorliegen einer Zystozele besteht in etwa 60 % zusätzlich ein Deszensus des Apex (Elliott et al. 2013). Dementsprechend werden die folgenden Operationen oftmals komplementär angewandt.

Korrektur der Zystozele

Bei der Kolporrhaphia anterior (vordere Raffung, vordere Beckenbodenplastik) wird die Vaginalhaut median längs inzidiert und die darunterliegende endopelvine Faszie (Fascia pubovesicocervicalis) mittels Naht gerafft, womit passiv die Blase angehoben wird. Überschüssige Vaginalhaut sollte nicht zu großzügig entfernt werden, um eine Verkürzung der Scheide zu vermeiden. Falls nötig, folgt hierauf die Versorgung eines Deszensus von Apex und hinterer Vaginalwand.
Komplikationen sind Miktionsstörungen, Blasenverletzungen, De-novo-Belastungsinkontinenz.

Korrektur der Rektozele

Zusätzlich zum auch bei Zystozelen auftretenden Senkungs- und Fremdkörpergefühl vaginal können Rektozelen Probleme bei der Defäkation bereiten und Digitationen (Nachhelfen mit dem Finger in Vagina, Perineum oder Rektum zur Stuhlentleerung) erfordern. Analog zur Zystozelenkorrektur wird die hintere Vaginalwand median längs inzidiert und die hintere endopelvine Faszie (Septum rectovaginale) gerafft, entweder über die gesamte Vaginallänge oder defektorientiert als „site-specific repair“, um ein tragfähiges Septum rectovaginale zu schaffen. Die Kolporrhaphia posterior (hintere Beckenbodenplastik) scheint dem transanalen Repair der Rektozele überlegen zu sein (Maher et al. 2013).

Korrektur des Apex (mittleres) Kompartiment

Um dem oben erwähnten, häufig gleichzeitig mit ventralen und dorsalen Defekten auftretenden Deszensus des mittleren Kompartiments (Uterus, respektive Vaginalabschluss bei Status nach Hysterektomie) Rechnung zu tragen, sollte der Apex im Falle des Deszendierens ebenfalls versorgt werden. Hiermit wird die Rezidivrate gegenüber z. B. einer alleinigen vorderen Raffung deutlich gesenkt. Zur Verfügung stehen die folgenden Techniken.
Nähte nach McCall, Sakrouterinligamentfixation
Fixation der Sakrouterinligamente transvaginal oder laparoskopisch am Scheidenabschluss (Apex), um diesen zu stabilisieren (Komplikationen: Ureterverletzung, Blasen-/Darmverletzungen).
Der vaginale Zugang, die sakrospinale Fixation nach Amreich und Richter
Der Uterus (Portio) bzw. der Vaginalabschluss wird am (rechten) Lig. sacrospinale befestigt und v. a. im Rahmen von vaginalen Zweiteingriffen wie Hysterektomien oder Kolporrhaphien verwendet.
Operationstechnik sakrospinale Fixation:
  • Kolpotomie median an der Vorder- und/oder Hinterwand der Vagina,
  • Stumpfe Präparation paravaginal nach pararectal zur Darstellung des Ligamentum sacrospinale (mittels Breisky),
  • Durchstechen des Ligaments mit 2 Fäden,
  • Durchstechen dieser Fäden durch den vaginalen Apex,
  • Durch Knüpfen der Fäden gelangt der Apex an das Ligament und wird dort fixiert.
Zu beachten: Pudendales Gefäß-Nervenbündel, N. obturatorius, postoperative Dyspareunie.
Abdominaler/laparoskopischer Zugang, Sakrokolpopexie
Sie stellt den aktuellen Goldstandard zur Therapie des deszendierenden Apex dar und wird heute meist laparoskopisch oder roboterassistiert durchgeführt. Die Ergebnisse sind der vaginalen Operation überlegen (Maher et al. 2013). Dabei wird ein meist y-förmiges Polypropylennetz auf der vorderen und hinteren Vaginalwand und an Apex/Portio fixiert und der kraniale Netzteil am Ligamentum longitudinale anterius auf Höhe des Promontoriums verankert. Hierdurch wird die normale Achse der Vagina weitgehend beibehalten und die Rezidivrate ist niedrig.
Operationstechnik Sakrokolpopexie (Abb. 5)
  • (Meist) suprazervikale Hysterektomie, auch Uteruserhalt möglich.
  • Abpräparation von Blase und Rektum von der Vagina,
  • Darstellen des Lig. longitudinale anterius am Promontorium (cave: A. sacralis mediana, rechter Ureter, linke V. iliaca communis, N. hypogastricus),
  • Eröffnen des Peritoneums lateral des Rektums und medial des rechten Lig. sacrouterinum bis hinauf zur Portio,
  • Fixieren des ventralen und dorsalen Mesh-Schenkels an der Vorder- und Hinterwand der Vagina,
  • Fixieren des kranialen Mesh-Schenkels am Lig. longitudinale anterius,
  • Verschluss des Peritoneums zur vollständigen Deckung des Netzes.
Die Auswahl des zu wählenden Verfahrens (sakrospinale Fixation nach Richter versus Sakrokolpopexie) hängt ab von den Patientinnencharakteristika und Wünschen: Komorbiditäten, Risikofaktoren, sexuelle Aktivität, körperliche Aktivität, etc. müssen in die Entscheidung einfließen.

Korrektur der Enterozele

Enterozelen werden durch prolabierende (Dünn-)Darmanteile im Bereich des Douglas-Raums verursacht. Nach vaginaler Hysterektomie soll die Excision überschüssigen Douglasperitoneums und/oder hohes Peritonealisieren vor dem Verschluss der Kolpotomie die Entstehung einer Enterozele vermeiden.
Korrektur der Enterozele
  • Darstellen und Präparation des Peritonealsacks der Enterozele,
  • Resektion desselben,
  • hohe Peritonealisierung,
  • Resektion überschüssiger Vaginalhaut und
  • ggf. operative Versorgung der übrigen Kompartimente (Kolporrhaphien).

Kolpokleisis

Der vollständige Verschluss der Vagina zur Therapie eines Deszensus wird als Kolpokleisis bezeichnet. Man unterscheidet die partielle Kolpokleisis nach LeFort und die totale Kolpokleisis. Bei ersterer werden an der vorderen und hinteren Vaginalwand möglichst große, kongruente Rechtecke der Vaginalhaut entfernt und aufeinander vernäht, sodass mittig eine große Narbenplatte entsteht, welche einem Deszensus kranialer Gewebe entgegenwirkt. Seitlich beider Narbenplatten verbleibt jedoch Vaginalhaut und bildet somit beidseits Kanäle, damit uterines Sekret oder Blut abfließen kann. Aufgrund des relativ kleinen Eingriffs ist die Kolpokleisis für polymorbide Patientinnen mit hohem Operationsrisiko von Vorteil, und das Belassen des Uterus reduziert die Operationsmorbidität zusätzlich. Vor allem bei Patientinnen nach Hysterektomie kann eine totale Kolpokleisis durchgeführt werden, ohne auf den Abfluss von Sekret achten zu müssen.
Der Eingriff ist de facto verstümmelnd. Penetrierender Geschlechtsverkehr ist postoperativ nicht mehr möglich, worüber die Patientin eingehend aufgeklärt sein muss. Aufgrund des niedrigen Operations- und Rezidivrisikos ist die Operation dennoch eine veritable Alternative, welche auch postoperativ von den selektionierten Patientinnen meist geschätzt wird (Vij et al. 2014).

Einsatz synthetischer Meshes in der Deszensuschirurgie

Grundsätzlich ist bei der Verwendung synthetischer Materialien eine transvaginale von einer transabdominalen Netzeinlage zu unterscheiden, denn die Risikoprofile unterscheiden sich erheblich. Während die Verwendung eines Kunststoffnetzes bei der transabdominalen (laparoskopischen) Sakrokolpopexie (Abb. 5a–c) eine niedrige Komplikationsrate zeigt, trifft dies nicht für vaginal eingelegte Netze zur Unterstützung des körpereigenen Gewebes zu. Wurden aufgrund guter anatomischer Resultate in den Nullerjahren zunehmend Mesh-Kits vaginal benutzt, so endete dies abrupt mit der Veröffentlichung eines Kommuniqués der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) 2011 zu den hohen Komplikationsraten vaginaler Netze aufgrund von Infektionen, Netzerosionen, Dysapareunie, Miktionsstörungen und chronischen Schmerzen.
Zusätzlich wird auch das Risiko für einen Deszensus der hinteren Vaginalwand und des Apex sowie für Belastungsinkontinenz durch ventrale Netze erhöht (Maher et al. 2013). Sie reduzieren zwar das Risiko eines Rezidivs an der vorderen Vaginalwand und zeigen niedrigere Re-Operationsraten wegen erneutem Descensus, was jedoch durch die durch Komplikationen notwendigen Re-Operationen relativiert wird (Diwadkar et al. 2009; Leitlinie AWMF 2016). Daraus ergibt sich die Verwendung künstlicher Netze in erster Linie als Individualentscheid und in der Rezidivsituation.
Im hinteren Kompartiment gibt es keine Evidenz für den Vorteil des Einsatzes von Netzmaterial (Maher et al. 2013).

Operationen bei Belastungsinkontinenz: Kolposuspensionsplastiken, TVT

Für die operativen Verfahren in der Behandlung der Belastungsinkontinenz wegweisend ist das Verständnis der Integraltheorie nach Ulmsten und Petros (Petros und Ulmsten 1990). Bei kontinenten Frauen ist das Bindegewebe unter der Urethra (Lig. pubo-urethrale) kompetent und straff. Bei abdominaler Druckerhöhung wird dabei die Blase nach kaudal gedrückt, während aufgrund dieses Ligaments die Urethra in ihrer Position verbleibt. Es resultiert ein Abknicken der Blase gegen die Harnröhre. Dieses Abknicken bedingt die Kontinenz.
Bei der belastungsinkontinenten Patientin ist dieses ligamentäre Bindegewebe insuffizient, die Urethra wird bei Druckerhöhung ebenfalls nach kaudal verlagert, ein Abknicken bleibt aus. Ulmsten und Petros konnten ihre Integraltheorie bei 13 weiblichen Mischlingshunden bestätigen: Die Schaffung eines (Kunststoff-)Neo-Ligaments spannungsfrei unter der Harnröhre stellte den Kontinenzmechanismus im Sinne eines Widerlagers oder einer „Hängematte“ wieder her. Die Grundlage der suburethralen Schlingenoperationen war geschaffen.
Die laparotomischen/laparoskopischen Kolposuspensionsplastiken haben zwar an Stellenwert verloren, seit die spannungsfreien, suburethralen Schlingen (TVT: tensionfree vaginal tape) zum Goldstandard der operativen Behandlung bei Belastungsinkontinenz geworden sind (Nilsson et al. 2013; Ford et al. 2015), gehören jedoch weiter zu den operativen Therapieoptionen.
Ob eine Inkontinenzoperation gleich- oder zweizeitig mit einer Deszensusoperation durchgeführt werden soll, wird kontrovers diskutiert (Leitlinie AWMF 2016). Bei gleichzeitiger Operation besteht die Gefahr, dass Patientinnen mit der Inkontinenzoperation übertherapiert werden. Dem steht die Notwendigkeit einer zweimaligen Hospitalisation beim zweizeitigen Vorgehen gegenüber, bei jedoch besserem klinischem Outcome.

Kolposuspensionsplastiken (Laparotomie, Laparoskopie)

Die Kolposuspension nach Burch bezeichnet eine Modifikation der Operation nach Marshall-Marchetti-Krantz. Beide Operationen fixieren die distale Vagina, um ein Widerlager für die Urethra zu schaffen. Der Unterschied beider Verfahren besteht in den anatomischen Strukturen, an denen die Kolposuspensionsfäden befestigt werden (Abb. 6):
  • Marshall-Marchetti-Krantz: Die Nähte werden lateral und distal entlang des Blasenhalses in der Vaginalwand gesetzt und mit Zug nach ventral am Periost der Symphyse befestigt.
  • Burch: Gleiches Setzen der Nähte in der Vaginalwand, Zug jedoch eher nach lateral durch Befestigung am Lig. ileopectineum (Cooper-Ligament).
Der Vorteil der Methode nach Burch besteht in der Vermeidung einer Ostitis ossis pubis. Kolposuspensionen zeigen eine den TVTs vergleichbare Erfolgsquote über 90 % bei jedoch höherem operativem Aufwand und Morbidität.
Die Operationsschritte der Kolposuspensionsplastik nach Burch können offen oder laparoskopisch durchgeführt werden, wobei die endoskopische Methode weniger invasiv ist, jedoch Langzeitergebnisse ausstehen (Lapitan und Cody 2016).
Kolposuspensionsplastik nach Burch
  • Präperitoneale, stumpfe Präparation des Cavum retzii (retropubischer Raum).
  • Identifikation des vesikourethralen Übergangs, der durch den Ballon eines sich unter Zug befindenden Foley-Katheters markiert wird.
  • Stumpfe Präparation der Vaginalfaszie, wobei die Scheide mit einem vaginal palpierenden Finger angehoben wird.
  • Legen von je 2 nichtresorbierbaren Nähten beidseits des Blasenhalses durch die Scheidenfaszie, ca. 1 cm kaudal und lateral des vesikourethralen Übergangs.
  • Darstellen der Cooper-Ligamente am Oberrand des oberen Schambeinastes und Fassen mit den durch die Vaginalfaszie vorgelegten Fäden.
  • Elevation der Vagina durch Knüpfen der Nähte unter gleichzeitiger vaginaler, digitaler Kontrolle zur Vermeidung einer Überkorrektur.
  • Belassen des DK, fakultative Einlage eines Drains in das Cavum retzii.
Als Komplikationen sind zu bedenken: Verletzungen der Blase, Blutungen, Harnblasenentleerungsstörungen (häufig nur passager), Detrusorüberaktivität, Rekto-/Enterozelenbildung, Abszesse, Fistelbildung, Abknicken der Ureteren am Ureterknie.

Kolposuspensionsplastiken mittels spannungsfreier, suburethraler Schlingeneinlage

Den suburethralen spannungsfreien Schlingen (TVT: tensionfree vaginal tape; TOT: transobturator tape) liegt die obengenannte Integraltheorie zugrunde (Abb. 6). Die TVT-Operation wurde von Ulmsten 1996 erstmals beim Menschen als minimal-invasive Inkontinenzoperation beschrieben. Die Erfolgsraten liegen bei >90 %, sie stellt derzeit den Goldstandard dar (s. oben).

TVT (retropubische suburethrale Schlingen)

Die Einlage des TVT retropubisch kann in Lokal-, Regional- oder Allgemeinanästhesie ambulant oder mittels Kurzhospitalisation durchgeführt werden (Abb. 6). Die folgenden Operationsschritte benötigen ca. 20–30 min Zeitaufwand.
Mediane suburethrale Kolpotomie im mittleren Urethradrittel
  • Abpräparieren der Vaginalhaut von der Urethra.
  • Präparation paraurethral beidseits bis zur Symphysenunterkante.
  • Suprasymphysäre kleine Hautinzisionen ca. 2,5 cm beidseits der Medianen.
  • Tiefe Infiltration retropubisch beidseits mit NaCl (ggf. mit Lokalanästhetikum) zur Aquadissektion des Cavum retzii.
  • Einführen des starren, geraden Führungsstabs in den Blasenkatheter, womit der Blasenhals nach kontralateral aus dem Cavum retzii heraus verlagert werden kann: Zur Bandeinlage rechts wird das Führungsinstrument nach rechts (jeweils patientinnenseitig) gehalten, womit die Urethra und der Blasenhals nach links verlagert werden.
  • Das Band ist an einem gebogenen Führungsspiess befestigt, welche von paraurethral unter Führung mit dem Finger hinter der Symphyse entlang geschoben und durch die gleichseitige abdominale Inzision ausgestochen wird.
  • Entfernen des Bandes vom Spieß.
  • Einlage auf gleiche Weise auf der Gegenseite.
  • Ausschluss einer Blasenperforation mittels Zystoskopie.
  • Entleeren der Blase.
  • Einführen einer Schere oder Ähnlichem als Schutz zwischen Band und Urethra (um Überkorrektur zu vermeiden).
  • Hochziehen der Bandenden (cave: deshalb Blasenentleerung wichtig, sonst droht das Band in die Blasenwand einzuschneiden), sodass das Band spannungsfrei unter dem mittleren Urethradrittel zum Liegen kommt (ein ursprünglich empfohlener intraoperativer Hustentest zur Justierung der Bandlage bringt wahrscheinlich keinen Nutzen [Moore et al. 2012]).
  • Entfernen der Schutzhülle, Entfernen der Schere oder Ähnlichem erst anschließend, um ein Anziehen des Bandes hierbei zu vermeiden.
  • Abschneiden der Bandenden unter der Bauchhaut.
  • Verschluss der vaginalen und Hautinzisionen.
Die TVT-Operation ist ein kurzer Eingriff, der aufgrund der möglichen Komplikationen jedoch einen Operateur erfordert, der die Versorgung folgender möglicher Komplikationen beherrscht: Blasenläsionen (in der Regel ist die Entfernung des Bandes ausreichend), Blutungen aus dem Cavum retzii, Verletzungen der Beckenwandgefäße.
Postoperative Komplikationen sind Hämatome, Harnblasenentleerungsstörungen, Detrusorinstabilität, Irritation des N. obturatorius, Infektionen und Zystitis.

TOT (transobturatorische suburethrale Schlingen)

Transobturatorische Schlingen unterscheiden sich von den TVT in ihrer Einlagetechnik, da sie nicht retropubisch, sondern nach lateral durch das Foramen obturatorium am proximalen medialen Oberschenkel ausgeleitet werden (Abb. 6).
Operationsverfahren bei transobturatorischer suburethraler Schlinge
  • Inzision beidseits je 2 cm oberhalb der Urethra in der Oberschenkelbeugefalte (abhängig vom jeweiligen Schlingenfabrikat).
  • Inzision der Vaginalhaut ca. 1,5 cm im mittleren Urethradrittel und stumpfe Präparation mit der Schere nach lateral.
  • Einbringen des Applikators von der präparierten inneren Tasche nach außen bzw. umgekehrt je nach verwendetem Band der verschiedenen Hersteller.
  • Durchziehen und spannungsfreie Positionierung des Bandes.
  • Abschneiden des überschüssigen Bandes lateral, ggf. Entfernen der Kunststoffhülle.
  • Verschluss der vaginalen Inzisionen.
Eine routinemäßige Zystoskopie ist nicht erforderlich.

Vor-/Nachteile beider Verfahren

Beim Vergleich beider Bandtypen scheint die Erfolgsrate gleich hoch zu sein. Insgesamt ist die Komplikationsrate der suburethralen Bandeinlage niedrig, Banderosionen treten beispielsweise in <2 % auf.
Blasenperforationen, viszerale und Gefäßverletzungen, Operationszeit, Blutverlust, Hospitalisationsdauer und Blasenentleerungsstörungen sind niedriger bei transobturatorischen Bändern, Schmerzen in der Leiste sind hier jedoch aufgrund des Bandverlaufs häufiger. Eine erneute Inkontinenzoperation wird außerdem häufiger nach transobturatorischen Bändern notwendig (Ford et al. 2015).

Operation eines alten höhergradigen Dammrisses

In der Prognose ist die primäre, adäquate Versorgung eines höhergradigen Dammrisses einer späteren, sekundären Versorgung weitaus überlegen. Sollte dennoch eine sekundäre, spätere Versorgung notwendig sein, so ist es zielführend, die Strukturen einzeln zu präparieren und getrennt zu rekonstruieren. Die Vaginalwand wird inzidiert und anschließend die Rektumvorderwand präpariert und rekonstruiert. Die retrahierten Enden des M. sphincter ani werden aus den Sphinktergruben hervorgezogen und mit verzögert-resorbierbaren Fäden vereinigt, nachdem zuvor das Septum rectovaginale ebenfalls vereinigt wurde. Zum Schluss werden die Scheidenhaut und der Damm rekonstruiert.

Vaginalkarzinom

Primäre Vaginalkarzinome (also von der Vagina ausgehend, nicht metastatische Absiedlungen beispielsweise eines Zervixkarzinoms) sind selten und umfassen 1 % der weiblichen genitalen Karzinome. Aufgrund der anatomischen Nähe der Vagina zu Blase und Rektum ist die Therapie problematisch und meist limitiert. Im Stadium I–II, wo der Tumor auf die Vagina und das umgebende Bindegewebe begrenzt ist, kann eine Exzision bzw. eine radikale Hysterektomie mit (partieller) Kolpektomie durchgeführt werden inklusive pelviner Lymphonodektomie. Alternativ und in fortgeschrittenen Stadien mit Beteiligung von Blase und/oder Rektum und häufig auch vesikovaginaler oder rektovaginaler Fistelung kommt eine primäre pelvine Exenteration operativ infrage, im Vordergrund steht die Strahlentherapie oder die Kombination aus Chirurgie und intraoperativer Bestrahlung.
Humane Papillomaviren sind nicht nur an der Entstehung von Zervixkarzinomen beteiligt, sondern sind ebenfalls ursächlich an der Entstehung von Vaginalkarzinomen, sodass die (aktuell am besten nonavalente) HPV-Impfung auch die Inzidenz derselben zu senken verspricht (Castle und Maza 2016).

Urogenitale Fisteln

Fisteln sind abnorme Verbindungen zwischen Genitalorganen und Harnwegen oder Darm mit der Folge schmerzlosen Abgangs von Urin oder Stuhl aus der Vagina. Sie haben damit eine verheerende Auswirkung auf die Gesundheit, Hygiene, Lebensqualität und Sexualität der Patientin (Mohr et al. 2014).

Urinfisteln

Am häufigsten treten vesikovaginale, seltener urethro- oder ureterovaginale sowie vesikouterine Fisteln auf. Vesikovaginale Fisteln entstehen in Entwicklungsländern v. a. aufgrund mangelhafter geburtshilflicher Versorgung durch eine prolongierte Geburt und dadurch entstehende Drucknekrosen im kleinen Becken. In industrialisierten Ländern sind sie meist Folge von Operationen oder Strahlentherapie. Ein Therapieversuch besteht in einer permaneneten Urinableitung mit möglichem spontanem Verschluss der Fistel.
Operativ kommen der transvaginale Zugang nach Latzko (1942) und der transabdominale Verschluss nach O’Conor (1950) infrage, abhängig von der Zugänglichkeit (Lage) und Größe der Fistel sowie den Erfahrungen des Operateurs. Bevorzugt wird der vaginale Repair aufgrund geringerer Invasivität. Durch den operativen Verschluss der Fistel verbessert sich die Lebensqualität und auch die Sexualfunktion der Patientinnen (Mohr et al. 2014).
Die klassischen Prinzipien des Fistelverschlusses nach Couvelaire (1953) sind: Gute Übersicht, gute Präparation, gute Annäherung der Wundränder, gute Harnableitung. Unabhängig vom Zugangsweg sollte deshalb die Blase im Bereich der Fistel ausreichend von der Vagina präpariert werden. Anschließend wird der Fisteltrakt unter Beachtung der Ureteren vollständig exzidiert, und Blase und Vagina werden separat verschlossen. Vor allem beim abdominalen Zugang kann eine Lappeninterposition (z. B. Omentum-Interposition) zur Verstärkung erfolgen. Bis zur Abheilung wird die Blase drainiert. Der Zeitpunkt der Operation ist strittig, zumindest sollte jedoch das Abklingen inflammatorischer Prozesse abgewartet werden (Mohr et al. 2014).
Komplikationen bestehen in persistierender/erneuter Fistelbildung, Blasenläsion, Blutungen, Ligatur oder Devaskularisierung von Uretersegmenten, sowie postoperativ in Infektionen, Blutungen, Rezidiven, Urethra- und Ureterstenosen.
Zum transurethralen Dauerkatheter ist die suprapubische Harnableitung eine gute Alternative mit den Vorteilen eines geringeren Infektionsrisikos, fehlender Irritation der Harnröhre, einfacherer Pflege sowie einfacherer Restharnmessung und Blasentraining. Für den Einsatz stehen verschiedene Einmalpunktions-Sets (z. B. Zystofix) zur Verfügung. Komplikationen sind Makrohämaturie, Darmläsionen, Infektionen; und als Kontraindikation können Gerinnungsstörung, Schrumpfblase sowie Blasenkarzinom gelten.

Darmfisteln

Zu unterscheiden sind rektovaginale, sigmoidovaginale und sigmoidovesikale, ileovaginale, ileoperineale und ileoabdominale Fisteln. Fisteln zwischen Blase und Colon entstehen häufig aus Divertikelabszessen oder Malignomen. Rektovaginale Fisteln entstehen wie die vesikovaginalen Fisteln aufgrund prolongierter Geburt v. a. in nicht industrialisierten Ländern, aber zu den Ursachen zählen auch mangelhaft versorgte Dammrisse, Operationen an der hinteren Vaginalwand oder dem Rektum, Divertikulitis, Pessar-, Mesh- oder Strahlentherapie und Crohn-Krankheit. Die operative Versorgung erfolgt nach den gleichen Prinzipien wie bei Urinfisteln. Falls notwendig kann eine temporäre Entlastungskolostomie erwogen werden zur Förderung der Abheilung. Komplikationen bestehen in einer Sepsis, Anastomosendefekt, Ileus, Short-bowel-Syndrom und Hämatom.

„Rejuvenation“ – Vaginale Verjüngung

Vaginale Verjüngungsoperationen werden provokativ als „Facelift“ für Vulva und Vagina bezeichnet. Die Vaginoplastik soll einer Straffung der Vaginalwände dienen, um Aussehen und Sexualempfinden zu verbessern. Es werden eine Verbesserung von Körperbild und Sexualfunktion nach plastisch-kosmetischen Genitaloperationen propagiert.
Die Evidenzlage hierzu ist jedoch dürftig und es gilt zu beachten, dass (frauen)ärztlicherseits über die normale Anatomie, deren Variationen und Alterungsprozesse aufgeklärt werden sollte. Psychologische oder sexualmedizinische Begleitmorbiditäten sollten ausgeschlossen sein sowie Komplikationen und falsche Erwartungen angesprochen werden. Ein Marketing solcher Operationsmethoden ist ebenso kritisch zu hinterfragen wie das Verschwimmen klassischer urogynäkologischer Probleme (z. B. Deszensus genitalis) mit kosmetischen Operationsindikationen (Shaw et al. 2013; Iglesia et al. 2013).
Literatur
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Diwadkar GB, Barber MD, Feiner B, Maher C, Jelovsek JE (2009) Complication and reoperation rates after apical vaginal prolapse surgical repair: a systematic review. Obstet Gynecol 113(2 Pt 1):367–373CrossRef
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