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Thrombospondine

Verfasst von: H. -D. Haubeck
Thrombospondine
Synonym(e)
TSP
Englischer Begriff
thrombospondins (released in response to activation of platelets by thrombin)
Definition
Thrombospondine bilden eine Familie von Glykoproteinen der Extrazellulärmatrix, die an zahlreichen wichtigen Prozessen, wie der Wundheilung und Angiogenese, beteiligt sind.
Beschreibung
Thrombospondine (TSP) bilden eine Familie von sezernierten Glykoproteinen der Extrazellulärmatrix (matrizelluläre Proteine) und besitzen einen modularen Aufbau. TSP1 und TSP2 bilden eine Unterfamilie und lagern sich zu Trimeren zusammen (Molmasse von ca. 145 kDa/Kette). Im Gegensatz hierzu bilden die Mitglieder einer zweiten Unterfamilie (TSP3-5) Pentamere aus kleineren Ketten (ca. 100 kDa). Die Funktion der Thrombospondine wurde bisher erst teilweise aufgeklärt.
Thrombospondin (TSP-1) wurde zuerst in den α-Granula von Thrombozyten identifiziert und ist nach der Freisetzung im Rahmen der Thrombozytenaktivierung an der Thrombozytenaggregation beteiligt. TSP, die außer von Thrombozyten auch von zahlreichen weiteren Zelltypen produziert werden, zeigen vielfältige Interaktionen mit verschiedenen Plasmaproteinen (u. a. Fibrinogen, Plasminogen), Zelloberflächenproteinen, Komponenten der Extrazellulärmatrix (u. a. Kollagene, Laminine, Heparansulfat-Proteoglykane und Fibronectin), aber auch Zytokinen und Wachstumsfaktoren (z. B. TGF-β). Im Gegensatz zu Fibronectin und Laminin, die die Zelladhäsion fördern, besitzen TSP z. T. auch antiadhäsive Eigenschaften. Darüber hinaus wirken TSP1 und TSP2 als starke Chemokine und sind bei Verletzungen u. a. durch die Rekrutierung von Makrophagen, Fibroblasten etc. an der Wundheilung beteiligt. Von Bedeutung ist hierbei auch die Beteiligung von TSP1 an der Konversion des latenten TGF-β1 in die aktive Form. TSP1 und TSP2 sind aber nicht nur an der Wundheilung beteiligt, sondern auch an der Kontrolle von Tumorwachstum und Metastasierung. Hierbei dürfte vor allem die antiangiogene Wirkung von TSP1 und TSP2 u. a. über die Hemmung der Proliferation glatter Muskelzellen, aber auch über die Inhibition der Wirkung der Wachstumsfaktoren bFGF („basic fibroblast growth factor“) und VEGF („vascular endothelial cell growth factor“) eine Rolle spielen. Darüber hinaus weisen eine Reihe von Publikationen auch auf die Bedeutung von Punktmutationen bzw. Polymorphismen in den TSP-Genen für verschiedene Krankheiten (z. B. bei bestimmten Formen des Myokardinfarkts) hin.
Literatur
Adams JC, Lawler J (2004) The thrombospondins. Int J Biochem Cell Biol 36:961–968CrossRefPubMedPubMedCentral
Bornstein P (2001) Thrombospondins as matricellular modulators of cell function. J Clin Invest 107:929–934CrossRefPubMedPubMedCentral