Erschienen in:
01.04.2009 | Leitthema
Endograftkollaps nach endovaskulärer thorakaler Versorgung
Ein krankheits- oder prothesenspezifisches Problem?
verfasst von:
A. Stehr, I. Töpel, PD Dr. M. Steinbauer
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Die endovaskuläre Behandlung der thorakalen Aorta hat sich als Standardverfahren etabliert. Neben thorakalen Aneurysmen werden zunehmend penetrierende Aortenulzera, symptomatische Dissektionen und traumatische Aortenrupturen endovaskulär behandelt, die zu einer häufigeren Implantation von Endografts im Aortenbogen führen. Hier kann es zu einer Endograftinstabilität und zum Endograftkollaps mit den deletären Folgen einer renomesenterialen und peripheren Minderperfusion und einem Typ-I-Endoleak kommen.
Durch die Aufarbeitung des eigenen Patientengutes und einer aktuelle Literaturrecherche werden die möglichen Ursachen des Endograftkollapses analysiert.
Als Ursachen kommen sowohl anatomische Faktoren wie eine schmalkalibrige Aorta und ein steiler, enger Aortenbogen – z. B. bei jungen Patienten mit traumatischen Rupturen oder bei Dissektionen – als auch implantationsbedingte Faktoren wie zu starkes Oversizing oder zu distale Platzierung im Aortenbogen in Frage. Aufgrund einer deutlichen Häufung der Prothesenkollapse bei Verwendung der TAG-Prothese scheint eine prothesenassoziierte Ursache bei dieser flexiblen Prothese sehr wahrscheinlich.
Abschließend werden Strategien zur Vermeidung und zur Erkennung des Prothesenkollapses diskutiert und endovaskuläre Behandlungsmöglichkeiten beschrieben.