Erschienen in:
01.04.2016 | Morbus Basedow | CME
Endokrine Orbitopathie
verfasst von:
Prof. Dr. A. Eckstein, D. Dekowski, D. Führer-Sakel, U. Berchner-Pfannschmidt, J. Esser
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Die endokrine Orbitopathie ist die häufigste extrathyroidale Manifestation der Basedow-Erkrankung und kann im Vollbild die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Unter antientzündlicher Therapie flaut die Entzündung zwar häufig ab, permanente Defekte lassen sich aber dadurch nicht vermeiden, da es durch die Inflammationsreaktion der orbitalen Fibrozyten relativ schnell zu irreversiblen Vernarbungsprozessen kommt. Wichtig ist die Prävention schwerer Verläufe durch Nikotinkarenz, gute Kontrolle der Schilddrüsenfunktion und Selensupplementation. Orbita-, Lid- und Augenmuskelchirurgie sind bei schweren Verläufen oft die einzige Möglichkeit, die gestörte Sehfunktion und das veränderte Aussehen wiederherzustellen. Spezifisch ist das Auftreten von Anti-TSH-Rezeptor-Antikörpern (TSH: Thyreoidea – stimulierendes Hormon, Thyreotropin), deren Spiegel mit dem Verlauf der Orbita- sowie der Schilddrüsenerkrankung assoziiert sind und deshalb zu bestimmten Zeitpunkten der Erkrankungen in Therapieentscheidungen einbezogen werden können.