Erschienen in:
01.08.2009 | Übersichten
Endovaskuläre Behandlung akuter und chronischer Beckenvenenverschlüsse
verfasst von:
T. Kölbel, MD, PhD, M. Lindh, M. Åkesson, A. Gottsäter, K. Ivancev
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Offene Operationen wie die Thrombektomie oder die venöse Bypasschirurgie waren in der Vergangenheit die Verfahren der Wahl zur Behandlung von akuten und chronischen Beckenvenenverschlüssen. Nach der Einführung endovaskulärer Techniken in den 1990er Jahren sind diese offenen Verfahren in vielen internationalen Zentren von den perkutanen Interventionen verdrängt worden. Die präoperative Diagnostik mit CT- oder MR-Phlebographie ist heute ein wichtiger Bestandteil der Behandlungsplanung, auch wenn die venöse Angiographie des betroffenen Gefäßsegments weiterhin das aussagekräftigste Verfahren ist. Die kathetergesteuerte Thrombolyse mit Rekanalisierung und Stentung der ursächlichen chronischen Obstruktionen kann heute als Verfahren der Wahl zur Behandlung akuter Beckenvenenthrombosen angesehen werden, da die konservative Behandlung zwar einer Thrombusprogression und Lungenembolie vorbeugen kann, aber keine befriedigenden Ergebnisse bei der Prophylaxe des postthrombotischen Syndroms erzielt. Die Rekanalisierung chronischer Beckenvenenverschlüsse kann einen normalen antegraden Fluss in den Beckenvenen wiederherstellen und so bei der Mehrzahl der betroffenen Patienten eine deutliche Linderung der klinischen Symptome bewirken.