Erschienen in:
28.10.2020 | Rektumkarzinom | Epidemiologie
Epidemiologie des Rektumkarzinoms in Deutschland
Gibt es einen Anstieg des Rektumkarzinoms bei jungen Erwachsenen?
verfasst von:
Katharina Emrich, Klaus Kraywinkel
Erschienen in:
Die Onkologie
|
Ausgabe 12/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Der Beitrag zeigt Daten aus bevölkerungsbezogenen Krebsregistern zur Epidemiologie des Rektumkarzinoms in Deutschland. In Deutschland leben aktuell fast 120.000 Patienten, welche in den letzten 10 Jahren an einem Rektumkarzinom erkrankt sind. Ca. 11.000 Männer und 7000 Frauen erkranken jährlich. Die Inzidenz und Mortalität von Rektumkarzinomen ging in den letzten 10–15 Jahren zurück. Für die Altersgruppen unter 50 Jahren ist allerdings eine deutliche Zunahme zu beobachten. Zudem steigt in dieser Altersklasse der Anteil von Patienten mit neuroendokrinen Tumoren, insbesondere bei den 20- bis 39-Jährigen. Diese Beobachtung kann den Anstieg der Inzidenz unter jüngeren Patienten nur teilweise erklären. Nur 30 % der Rektumkarzinome werden in UICC(Union internationale contre le cancer)-Stadien I und II entdeckt. Das relative Überleben sinkt mit steigenden Stadien und steigendem Alter von 97 % (Frauen, unter 50 Jahren, Stadium I) auf 9 % (Frauen, über 70 Jahre, Stadium IV). Aufgrund der schlechten Prognose in hohen Stadien spielt die Früherkennung weiterhin eine wichtige Rolle. Eine Steigerung der Teilnahmerate im seit 2019 laufenden Darmkrebsscreening mit Einladungsmodell kann zu einem weiteren Rückgang der Erkrankungsraten beitragen.