Erschienen in:
01.11.2008 | Hauptreferate: Biobanking in der Pathologie
Erfahrungen bei Einrichtung und Betrieb einer Biobank
verfasst von:
Dr. A. Stege, M. Hummel
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 2/2008
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Zusammenfassung
Das im Rahmen einer diagnostischen oder therapeutischen Intervention entnommene Gewebematerial wird schon seit Jahrzehnten in den Pathologien gesammelt, archiviert und für die lokale Forschung genutzt. Dieses menschliche Restgewebe erlangt jedoch zunehmend das Interesse der biomedizinischen Forschung. Viele Fragestellung, die im Rahmen der so genannten „Translationalen Forschung“ aufkommen, können nur mit einer ausreichenden Anzahl an qualitativ hochwertigen Gewebeproben bearbeitet werden. Der besondere wissenschaftliche Wert dieses Materials ergibt sich dabei durch die Verknüpfung mit klinischen Daten.
Biobanken sind aber nicht nur die unentbehrliche Basis der medizinischen Forschung, sondern liegen auch im Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit und dem Schutz der Rechte des Spenders. Mangels gesetzlicher Rahmenbedingungen sieht sich der „Betreibende“ oftmals in einer erheblichen Rechtsunsicherheit. Stellungnahmen wie die des Nationalen Ethikrats oder der Telematikplattform für medizinische Forschungsnetze (TMF) geben aber wichtige Impulse für mögliche ethische und rechtliche Lösungen. Unabhängig davon, wie eine zukünftige Lösung aussehen wird, sind die informierte Patienteneinwilligung und ein ausgereiftes Datenschutzkonzept Voraussetzungen für den Aufbau und Betrieb einer Biobank und können darüber hinaus die Bereitschaft der Bevölkerung, ihre Biomaterialen einer Biomaterialbank zur Verfügung zu stellen, erhöhen.