Erschienen in:
01.04.2013 | Originalien
Ergebnisqualität der Therapie des akuten Lungenversagens
Veränderungen über einen Zeitraum von 2 Jahrzehnten
verfasst von:
Dr. I. Briegel, M. Dolch, M. Irlbeck, D. Hauer, I. Kaufmann, G. Schelling
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Es existieren nur sehr wenige Erkenntnisse darüber, ob sich die Ergebnisqualität der Therapie des akuten Lungenversagens („acute respiratory distress syndrome“, ARDS) in den letzten Jahrzehnten verbessert hat. In einer retrospektiven Analyse wurde daher eine Kohorte von ARDS-Patienten (n = 167), die zwischen 1985 und 2005 in der Klinik für Anaesthesiologie des Klinikums der Universität München, Campus Großhadern, behandelt wurde, bezüglich primärer und sekundärer Ergebnisparameter 5 ± 1 Jahre [Mittelwert (MW) ± Standardabweichung (SD)] nach ARDS evaluiert. Innerhalb dieser 2 Jahrzehnte fanden sich keine signifikanten Veränderungen im Lebensalter (39 ± 16 Jahre), in der Erkrankungsschwere [Acute Physiology and Chronic Health Evaluation(APACHE)-II-Score: 22 ± 5 Punkte], der Letalität (37,3 %), der Beatmungsdauer (39 ± 38 Tage) und der Intensivbehandlungsdauer (47 ± 39 Tage) der untersuchten Kohorte. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität langzeitüberlebender Patienten [“health related quality of life“ (HRQL); n = 125, Medical Outcome Study Short Term Survey (SF-36)] verbesserte sich innerhalb der 2 Dekaden bezüglich der körperlichen Funktionsfähigkeit (49,6 ± 16,5 vs. 73,4 ± 27,5; p = 0,03) und des psychischen Wohlbefindens (49,6 ± 16,5 vs. 68,6 ± 17,8; p < 0,01). Bis auf eine Steigerung dieser beiden Aspekte der erreichten HRQL hat sich die Ergebnisqualität der ARDS-Behandlung in der untersuchten Kohorte innerhalb von 20 Jahren nicht entscheidend verbessert.