Erschienen in:
29.10.2020 | Ernährung | Leitthema
Ernährungsmedizinische Konditionierung vor Tumoroperationen – Prähabilitation
verfasst von:
Maria Wobith, Ines Gockel, Prof. Dr. Arved Weimann
Erschienen in:
Die Onkologie
|
Ausgabe 2/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
In einer primär übergewichtigen Gesellschaft wird das Bestehen einer Mangelernährung, oftmals maskiert durch eine sarkopene Adipositas, häufig unterschätzt. Mangelernährung und Sarkopenie sind prädiktive Faktoren für die Entwicklung postoperativer Komplikationen.
Methoden
Das präoperative Ernährungsscreening und ggf. die Erhebung des Ernährungsstatus sowie bei entsprechender Komorbidität auch die Bestimmung der Funktionalität sind unverzichtbar.
Ergebnisse
Im Fall manifester Defizite wird vor der Operation eine trimodale „Prähabilitation“, welche körperliches Ausdauer- und Krafttraining, Ernährungstherapie und psychologische Unterstützung umfasst, empfohlen. Geeignet ist eine Zeitspanne von 4–6 Wochen, insbesondere nach neoadjuvanter Therapie. Ziel ist es, den Patienten mit Ernährungstherapie zu konditionieren, um postoperative Komplikationen zu vermeiden und eine rasche Erholung (Enhanced Recovery After Surgery = ERAS) zu ermöglichen.
Schlussfolgerung
Eine trimodale „Prähabilitation“ mit körperlichem Ausdauer- und Krafttraining, Ernährungstherapie und psychologischer Unterstützung über 4–6 Wochen dient der rascheren Erholung nach Operationen (ERAS-Programm). Bisher fehlen hierfür im deutschen Gesundheitssystem geeignete sektoreübergreifende Strukturen.