Erschienen in:
01.02.2004 | Schnittbilddiagnostik des Herzens
Evaluierung der Mehrzeilendetektorcomputertomographie zur Darstellung der koronaren Atherosklerose
verfasst von:
Dr. K. Nikolaou, C. R. Becker, B. J. Wintersperger, C. Rist, C. Trumm, A. Leber, G. Babaryka, M. F. Reiser
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Fragestellung
Ziel der Studie war die Evaluierung der Mehrzeilendetektorcomputertomographie (MDCT) zur Darstellung atherosklerotischer Gefäßwandveränderungen der Koronararterien.
Methodik
Zunächst wurden in einer Ex-vivo-Studie 17 menschliche Leichenherzen im Vergleich zum histopathologischen Präparat untersucht. Dabei wurden für verschiedene Plaquetypen bildmorphologische Kriterien im CT evaluiert. Anschließend wurden 94 koronare MDCT-Angiogramme (MDCTA) von Patienten mit Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit retrospektiv hinsichtlich der diagnostischen Aussagekraft sowie der Verteilung und Anzahl der in der Ex-vivo-Studie beschriebenen Plaquetypen ausgewertet. Zusätzlich wurde eine Volumetrie der verkalkten und nichtkalzifizierten Plaqueareale durchgeführt.
Ergebnisse
In der Ex-vivo-Studie zeigte die MDCT eine hohe Sensitivität sowohl für kalzifizierte als auch für nichtkalzifizierte Plaques. Im Vergleich zur Histopathologie konnten charakteristische Bildmerkmale der MDCT für fetthaltige, fibröse und kalzifizierte Plaquekomponenten ermittelt werden. In der In-vivo-Studie wurden mit der kontrastverstärkten MDCT-Koronarangiographie bei 38% der Patienten nichtverkalkte Plaques nachgewiesen. Bei 5 Patienten mit unauffälligem Kalziumscreening konnte erst durch die Durchführung der MDCTA eine Atherosklerose nachgewiesen werden.
Schlussfolgerungen
Die MDCT ist in der Lage, sowohl ex vivo als auch in vivo verschiedene Plaquetypen zu differenzieren. Die kontrastverstärkte MDCT-Angiographie der Koronararterien erlaubt im Gegensatz zum traditionellen Kalziumscreening die Detektion nichtkalzifizierter Gefäßwandveränderungen. Eine Volumetrie nichtverkalkter Plaqueanteile ist in vivo möglich.