Zusammenfassung
Patienten mit nekrotisierender schwerer Pankreatitis benötigen heute nur noch selten eine interventionelle oder chirurgische Therapie. Bei Verdacht auf infizierte Nekrosen und septischem Krankheitsbild sollte im Rahmen des „Step up Approach“ primär eine interventionelle oder ggf. eine endoskopische Drainage des infizierten Pankreasareals erfolgen. Bei fehlender klinischer Stabilisierung muss die Nekrosektomie erfolgen. Der ideale Zeitpunkt ist die 3.–4. Krankheitswoche, da sich zu dieser Zeit die Nekrosen demarkiert haben. Die konventionelle offene Nekrosektomie ist durch eine niedrige Mortalität, geringe Morbidität und einen guten Langzeitverlauf charakterisiert. In den letzten Jahren sind mit den perkutanen, in der Regel retroperitoneoskopischen minimal-invasiven Techniken Alternativen entwickelt worden, die heute in ca. 70 % der Fälle erfolgreich eingesetzt werden können.