Erschienen in:
24.08.2017 | Echokardiografie | Leitthema
Fetale Herzdiagnostik
Realität und Anspruch
verfasst von:
Prof. Dr. R. Axt-Fliedner
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 11/2017
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Zusammenfassung
In Deutschland ist die pränatale Detektionsrate angeborener Herzfehler immer noch sehr niedrig. Auf der anderen Seite werden in spezialisierten Pränatalzentren kardiovaskuläre Fehlbildungen bei mehr als 90 % betroffener Feten diagnostiziert. Moderne Ultraschalltechniken erlauben nicht nur die bildgebende Untersuchung struktureller Anomalien, sondern auch die Analyse der assoziierten Herzfunktion. Die Pränataldiagnostik ist im Besonderen dann für Feten mit dem Risiko einer postnatal kritischen Herzfunktion von Vorteil, wenn die parallele Fetalzirkulation physiologischerweise beginnt, in die serielle Form überzugehen. Nach einer akkuraten Diagnose und einer detaillierten Beratung werden die Eltern auf einen „common consent“ vorbereitet. Daher kann das Spektrum der postnatalen Behandlung von einer „compassionate therapy“, einer all umfassenden chirurgisch-interventionellen Organerhaltung bis zum Organaustausch (Herztransplantation) reichen. Einer der wichtigsten Aspekte der fetalen Echokardiographie ist die vorgeburtliche Entdeckung von Herzfehlbildungen, die mit einer instabilen kardiovaskulären Funktion des Neugeborenen einhergehen. Daher besteht die Notwendigkeit auch in Deutschland, die pränatale Detektionsrate angeborener Herzfehlbildungen zu verbessern.