Erschienen in:
01.09.2009 | Originalien
Funktionelle Diagnostik der Bewegungssteuerung, Bewegungsstabilisation und Hypermobilität
Reliabilität klinischer Tests – Ergebnisse einer Multicenterstudie
verfasst von:
Dr. K. Niemier, S. Schmidt, K. Engel, A. Steinmetz, K. Herms, Ka. Herms, V. Liefring, A. Maulhardt, T. Wetterling, S. Kosup, R. Casser, G. Jäger, S. Törkott, K. Bieneck, G. Rotter, U. Marnitz, A. Klein, S. Jahr, A. Reishauer, W. Seidel
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 9/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
Muskuloskelettale Dysfunktionen werden als Risikofaktor für die Entwicklung chronischer Schmerzsyndrome angesehen. Problematisch ist jedoch die ungenügende Reliabilität und Validität der derzeit vorhandenen klinischen Tests zur Erhebung von funktionellen Befunden im Bewegungssystem.
Methodik
Die Intra- und Interraterreliabilität von klinischen Tests zur Einschätzung der Bewegungssteuerung und -stabilisation sowie der Hypermobilität wurde in einer Multicenterstudie untersucht. 68 Patienten mit chronischen vertebragenen Schmerzsyndromen wurden in 6 Zentren von 2 Untersuchern unabhängig (Interraterreliabilität) und von einem Untersucher 2-mal (Intraraterreliabilität) untersucht.
Ergebnisse
Die klinischen Tests für die Hypermobilität zeigten eine gute bis sehr gute Reliabilität. Die Reliabilität des Tests für die Bewegungssteuerung und -stabilisation war variabel. 23 Tests erzielten κ-Werte >0,5 und 15 Tests eine gute bis sehr gute Reliabilität.
Diskussion
Alle Tests zur Hypermobilität und 23 Tests zur Bewegungssteuerung und -stabilisation sind für die weitere Validitätstestung geeignet. Die große Bandbreite der Testreliabilität lässt sich am ehesten durch die unterschiedlichen Schwierigkeiten in der Testausführung erklären. In Abhängigkeit von der Validität werden einige Tests aufgrund dieser verschiedenen Schwierigkeitsgrade eher sekundären oder tertiären Versorgungsformen vorbehalten bleiben, während andere in der Primärversorgung als Screeninginstrument verwendet werden könnten.