Erschienen in:
20.06.2016 | Ofloxacin | Kasuistiken
Fusarienkeratitis mit dramatischem Ausgang
verfasst von:
Dr. J. Lübke, C. Auw-Hädrich, T. Meyer-ter-Vehn, E. Emrani, T. Reinhard
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Pilzinfektionen der Hornhaut sind in Europa deutlich seltener als im asiatischen Raum. Eine antifungale Therapie kann sowohl lokal als auch systemisch verabreicht werden, in fortgeschrittenen Situationen muss chirurgisch interveniert werden.
Fallbeschreibung
Wir berichten über eine 60-jährige Kontaktlinsenträgerin, bei der sich ein Fusarien-bedingtes Hornhautulkus zu einer Endophthalmitis ausbreitete. Aufgrund von zahlreichen Resistenzen gegen Antimykotika wurde das Auge enukleiert. Histologisch konnten im Bulbus keine Keime nachgewiesen werden, es fand sich lediglich eine stark ausgeprägte Immunreaktion. Das Fehlen eines Keimnachweises stand im deutlichen Gegensatz zum klinischen Befund. Wir deuten dies am ehesten als Überschießen der Immunantwort, auch nachdem die Fusarien als Ursache beseitigt waren.
Schlussfolgerung
Bei Verdacht auf eine Pilzkeratitis sollte frühestmöglich antifungal mitbehandelt werden. Bei resistenten Keimen kann der Augapfel nicht immer erhalten werden.