Erschienen in:
04.04.2017 | Tränensäcke | Leitthema
Mikroendoskopische, minimalinvasive Techniken in der Tränenwegschirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. K.-H. Emmerich, S. Amin, Prof. H.-W. Meyer-Rüsenberg, R. Ungerechts
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das tränende Auge stellt häufig ein Problem dar, das differenzialdiagnostisch abgeklärt werden muss. Im Leitsymptom „Epiphora“, synonym für den Begriff des tränenden Auges, spiegelt sich die Störung des Tränenflusses wider.
Methoden
Durch Fortentwicklung und Miniaturisierung von Endoskopen, die ursprünglich aus der Gastroduodenoskopie stammen, ist es seit Mitte der 1990er-Jahre möglich, eine Mikroendoskopie vor Ort durchzuführen und die anatomischen Strukturen sowie die pathologischen Veränderungen der Tränenwege, die nur einen Durchmesser von maximal 1,0 mm aufweisen, bildlich darzustellen. Wie sich bei den dabei gefundenen Befunden gezeigt hat, entstehen mechanische Stenosen häufig langsam durch rezidivierende chronische Entzündungen bei einer Fehlregulation der „lacrimal unit“.
Schlussfolgerungen
Entgegen den Vorstellungen, die vor der Einführung der Mikroendoskopie gegolten haben, zeigen sich absolute Stenosen oft nur punktförmig und nicht über längere Strecken bestehend. Relativ kurz nachdem die mikroendoskopische Diagnostik eingeführt worden war, konnten bereits minimalinvasive therapeutische Verfahren wie die Laserdakryoplastik oder die Mikrodrilldakryoplastik zur Anwendung kommen. Durch diese Verfahren ist es erstmalig möglich gewesen, die physiologische Tränenpumpe trotz operativer Intervention nach einer Rekanalisierung komplett zu erhalten.