Erschienen in:
01.02.2020 | Notfallmedizin | Einführung zum Thema
Geriatrische Notfälle
verfasst von:
Prof. Dr. med. A. Weimann, Prof. Dr. med. U. Müller-Werdan
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 1/2020
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Auszug
„Stationäre Behandlung – Der alte Patient wird zum Normalfall“ war der Titel eines Artikels von
Birgit Hibbeler im
Deutschen Ärzteblatt 2013 [
1], in dem einmal mehr deutlich wurde „alte Menschen sind vulnerabler als junge“. Zwischenzeitlich ist der „Normalfall“ längst eingetreten. Die Zahl von hochbetagten Patienten über 85 Jahren hat im Krankenhaus kontinuierlich von 2000–2015 um 24,2 % zugenommen [
2]. Hieraus erwächst auch der Bedarf für eine perioperative Altersmedizin, der kürzlich mit konsentierten Empfehlungen von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe um die Gerontoanästhesisten
Cynthia Olotu und
Rainer Kiefmann formuliert wurde [
3]. Dies gilt nicht nur für die Vorbereitung elektiver Eingriffe, sondern gerade für das besonders kurze Zeitfenster in der Notfallsituation. So müssen die funktionellen Altersveränderungen und Stoffwechselbesonderheiten des alten Menschen besondere Berücksichtigung erfahren. Da, wo Geriater nicht sofort verfügbar sind, setzt dies bei allen im therapeutischen Team ein besonderes Wissen und klinische Erfahrung voraus. Notwendig sind angepasste strukturierte Prozesse schon in der Notaufnahme, die Angehörige und Begleiter sowie das Vorliegen einer Patientenverfügung mit einbeziehen. …