Erschienen in:
02.07.2021 | GOÄ | Leitthema
Finanzierungsperspektiven der multiparametrischen Magnetresonanz-Prostatographie
verfasst von:
Dr. med. Detlef Wujciak, Prof. Dr. Gerald Antoch
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 9/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Evidenz der multiparametrischen Magnetresonanz-Prostatographie ist durch die heutige Studienlage und ihre Wichtung in der S3-Lichtlinie Prostatakarzinom mit Empfehlungscharakter vor der invasiven Biopsie eindeutig belegt. Eine Vergütung im GKV-Bereich findet nicht statt.
Fragestellung
Die Verhandlungen zur Aufnahme in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) der gesetzlichen Krankenkassen finden in einem stark politisierten Umfeld und unter ökonomischen Prioritäten statt. Es wird gezeigt, welche Wege im komplexen Zulassungsverfahren möglich sind.
Material und Methode
Die Radiologen (Berufsverband der Deutschen Radiologen [BDR] und Deutsche Röntgengesellschaft [DRG]) versahen ihre Methoden selbst mit Evidenz und Qualitätssicherung. Auf Bundesländerebenen abgestimmte Sonderverträge mit den Krankenkassen bahnen und beschleunigen die Leistungszulassung.
Ergebnisse
Die EBM-Leistungsdefinition und Vergütungsvorschläge sowie die Evidenzbelege und ein funktionierendes System der Qualitätssicherung liegen dem Gemeinsamen Bewertungsausschuss der Ärzte und Krankenkassen im Zulassungsantrag vor.
Schlussfolgerung
Die Evidenzdarstellung und Qualitätssicherung sowie die Entwicklung von Sonderverträgen sind systemisch notgedrungen auf die Radiologie bzw. die einheitliche Arbeit ihrer Verbände übergegangen. Die Begrifflichkeit der Prostatographie zeigt die Tendenz zur Weiterentwicklung radiologischer Methoden zur dedizierten multiparametrischen Organdiagnostik.