Erschienen in:
01.02.2015 | Leitthema
Großunfall im alpinen Gelände
verfasst von:
Dr. M. Wildner, P. Paal
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Großunfälle im alpinen Gelände mit einem Massenanfall an Verletzten (MANV) stellen die Rettungsteams regelmäßig aufgrund der geographischen Gegebenheiten vor große Herausforderungen. Anhand eines Fallbeispiels werden spezifische Gegebenheiten und typische Probleme in einer solchen Situation dargestellt.
Diskussion
Ersteintreffende Rettungskräfte haben die elementare Aufgabe der qualifizierten Sichtung und Rückmeldung an die Leitstelle, die die erforderlichen weiteren Einsatzkräfte disponieren muss. Nur mit einem klaren „Konzept“, an das sich alle halten müssen, kann die Chaosphase in der Folge verkürzt werden. Hierbei stellt der Zeitfaktor erschwert durch widrige Wetterverhältnisse oder Dunkelheit eine enorme Belastung dar. Erfrierungen und Unterkühlungen mit entsprechenden Problemen in der Versorgung können zusätzlich auftreten. Wenn eine Reihung nach Dringlichkeit zu treffen ist, haben sich Behandlungs- und Vorgehensalgorithmen bewährt. Für den Abtransport ist ein Hubschraubershuttle anzustreben. Aufgrund der geringen Krankenhausdichte im alpinen Raum wird oft eine großräumigere Verteilung der Patienten notwendig.
Schlussfolgerung
Die Durchführung von Rettungsmaßnahmen im alpinen Gelände ist den besonderen Gegebenheiten anzupassen und erfordert spezifisches Wissen und Können der Einsatzkräfte. Bei geplanten Veranstaltungen ist die Eventualität eines Großunfalls einzubeziehen. Im Hinblick auf die Optimierung von Rettungsmaßnahmen sind die Durchführung regelmäßiger Schulungen und Übungen sowie die regelmäßige Analyse von bereits aufgetretenen alpinen Großunfällen sinnvoll.