Erschienen in:
25.06.2021 | Hackenfuß | Operative Techniken
Modifizierte perkutane Achillotenotomie nach Hoke zur minimal-invasiven Spitzfußbehandlung
verfasst von:
C. Struwe, R. Bornemann, M. M. Plöger, S. Koob, A. Kasapovic, R. Hackenberg, R. Placzek
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 1/2022
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Zusammenfassung
Operationsziel
Verschiedene Grunderkrankungen können bei Kindern und Erwachsenen zu einer kontrakten Spitzfußfehlstellung führen. Liegt eine strukturelle Verkürzung des M. gastrocnemius und des M. soleus vor, so stehen verschiedene operative Verfahren zur Korrektur dieser Fehlstellung zur Verfügung. Ein zur Wiederherstellung einer regelrechten Dorsalextension des OSGs favorisiertes und sicheres Verfahren ist die perkutane Achillotenotomie nach Hoke. Eine Berücksichtigung der physiologisch anatomischen Torsion der Achillessehne wie sie der Technik nach White entspricht und von einigen Autoren empfohlen wird, zeigt unserer Erfahrung nach wie auch im Kadavermodel keine Vorteile. Wir zeigen in der vorliegenden Arbeit eine modifizierte ebenfalls minimal-invasive Form dieser Operationsmethode mit der eine sofortige Vollbelastung der betroffenen unteren Extremität ab dem ersten postoperativen Tag möglich ist.
Indikationen
Alle klinisch relevanten strukturellen Achillessehnenverkürzungen des M. gastrocnemius und des M. soleus, zur primären und/oder zur Rezidivbehandlung.
Kontraindikationen
Infektion im Bereich des Operationsgebietes
Operationstechnik
Keine Blutsperre, 3 Stichinzisionen mit dem 15er-Messer: 1. medial distal am Übergang der Achillessehne zum Kalkaneus, 2. medial proximal ca. 7 cm proximal der 1. Stichinzision, 3. lateral, mittig zwischen den beiden ersten Stichinzisionen; keine Hautnaht, Anlage eines Unterschenkelrundgipses in Narkose
Weiterbehandlung
Am ersten postoperativen Tag Gipshybridisierung mittels Scotchcast (3M Deutschland GmbH, Neuss, Deutschland), anschließend schmerzadaptierte Vollbelastung im Gips, Entfernung des Unterschenkelgipses ambulant nach 4 Wochen.
Ergebnisse
Es wurden 104 Patienten mit dieser Methode operiert, 1 Fall einer lokalen Druckstelle, keine Infektionen, keine Überkorrekturen, keine Achillessehnenrupturen, ein postoperatives Rezidiv aufgrund eines gebrochenen Gipses. Die in der Literatur als Hauptkomplikation erachtete Gefahr einer Überkorrektur zum Hackenfuß trat in keinem der Fälle auf.