Erschienen in:
01.11.2009 | Arzneimitteltherapie
Hat sich die Arzneitherapiesicherheit in den letzten Jahren in Deutschland verbessert?
verfasst von:
M. Völkel, A. Bußmann-Rolfes, Prof. Dr. J.C. Frölich
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 11/2009
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Zusammenfassung
Die Ziele der Arzneimitteltherapie, die Lebenszeit zu verlängern oder die Lebensqualität zu verbessern, werden durch moderne Pharmaka in erfreulichem Maße ermöglicht. Allerdings ist auch das Risiko durch zunehmend schärfer fokussierte Therapieformen erheblich und oft, wie z. B. bei den Biologicals, in überraschend vielfältiger Form angestiegen. Wir haben in einer systematischen Übersichtsarbeit relevante Publikationen der letzten 5 Jahre ausgewertet und nach der Häufigkeit von unerwünschten Arzneimittelereignissen und -wirkungen analysiert. Aus dieser Erhebung geht hervor, dass die Daten für Deutschland unzureichend sind, um eine quantitative Aussage zur Risikoentwicklung in der Arzneitherapie machen zu können. Allerdings haben sich deutliche Hinweise dafür ergeben, dass das Risiko eher zugenommen hat. Diese Entwicklung ist auch in der internationalen Literatur dokumentiert. Ansätze zu einer Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit sind in einer neuen Fehlerkultur und in einer verbesserten Therapiedokumentation zu erkennen. Die Etablierung einer Verordnungssoftware ist ein erwiesenermaßen wirkungsvolles Verfahren, um Medikationsprobleme zu reduzieren, Liegezeiten zu verkürzen und Arzneimittelkosten zu senken. Allerdings setzt die Etablierung eines solchen Systems ein adäquates Problembewusstsein sowie den Entschluss voraus, eingefahrene, aber unzulängliche Verfahren der Medikamentengabe grundlegend zu ändern.