Erschienen in:
01.05.2011 | Schwerpunkt/CME
Hauptstamminterventionen
Möglichkeiten und Grenzen der interventionellen Kardiologie
verfasst von:
Dr. E. Boudriot, H. Thiele, G. Schuler
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Patienten mit signifikanter Hauptstammstenose sollten aus prognostischer Indikation einer Revaskularisationstherapie zugeführt werden. Das dafür vorgesehene Therapieverfahren war bisher die koronare Bypass-Operation. Die Indikation für ein katheterbasiertes Vorgehen beschränkte sich auf Patienten mit inadäquat hohem Operationsrisiko und „geschützter“ Hauptstammstenose. Aktuelle Studien haben zu einer Neubewertung der PCI geführt. Mittlerweile ist die PCI bei Hauptstammstenosen mit einer Klasse-II-Indikation bewertet. Nach den vorliegenden Daten der SYNTAX-Studie kann eine PCI bei Patienten mit isolierter Hauptstammstenose, mit Hauptstammstenose und gleichzeitiger koronarer Eingefäßerkrankung, mit einem SYNTAX-Score unter 33 sowie mit erhöhtem Operationsrisiko mit guten Ergebnissen durchgeführt werden. Patienten mit koronarer Mehrgefäßerkrankung bzw. einem hohen SYNTAX-Score (>33) sind weiterhin Kandidaten für eine Bypass-Operation. Eine Hauptstammintervention sollte spezialisierten Zentren vorbehalten bleiben. Die Therapieentscheidung sollte, wenn möglich, gemeinsam mit dem Kardiochirurgen im sog. Heart-Team erfolgen. Weitere Studien, die beide Therapieverfahren mit ausschließlich „harten“ Endpunkten (Tod, Myokardinfarkt, Schlaganfall) vergleichen, laufen derzeit.