Erschienen in:
10.10.2018 | Herzinsuffizienz | Schwerpunkt
Transvenöse Neurostimulation bei herzinsuffizienzassoziierter zentraler Schlafapnoe
verfasst von:
Prof. Christoph Stellbrink, Bert Hansky, Philipp Baumann, Dennis Lawin
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Schlafbezogene Atemstörungen können als obstruktive (OSA) und zentrale Schlafapnoe (CSA) klassifiziert werden. Während für Pathophysiologie, diagnostisches Vorgehen und Therapie bei OSA heute schon weitreichende Erkenntnisse bzw. Empfehlungen vorliegen, ist die Entstehung der CSA noch nicht vollständig verstanden, die Patientenidentifikation oft schwierig und die Notwendigkeit einer spezifischen Therapie umstritten. Die CSA tritt häufig als Begleitsymptom bei Herzinsuffizienz auf und ist mit einer schlechten Prognose assoziiert. Eine optimale Herzinsuffizienztherapie führt zu einer Reduktion der CSA und ist daher von zentraler Bedeutung in der Therapie. Im Gegensatz zur OSA kann durch eine nichtinvasive Beatmungstherapie die Prognose der Patienten mit CSA nicht verbessert werden; unter ASV-Beatmung (adaptive, druckunterstützte Servoventilation) kam es sogar zu einer erhöhten Sterblichkeit. Als neues Therapieverfahren befindet sich die transvenöse Neurostimulation des N. phrenicus über einen implantierbaren Schrittmacher in der klinischen Erprobung. Erste Ergebnisse weisen auf positive Effekte hinsichtlich der Schlafapnoe-Parameter und der Lebensqualität hin, ohne dass es bisher Hinweise auf eine negative Beeinflussung der Mortalität gibt. Allerdings müssen vor einer breiten klinischen Anwendung weitere Studiendaten an größeren Patientenkollektiven abgewartet werden.