Erschienen in:
01.07.2006 | Freies Thema
Hodentorsion: Diagnose, Differenzialdiagnose und Therapie im Kindesalter
verfasst von:
Dr. P. Günther, J.-P. Schenk
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 7/2006
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Zusammenfassung
Das akute Skrotum ist eine Notfallsituation, wobei in weniger als 20% der Fälle eine Hodentorsion vorliegt. Inzwischen hat sich die Sonographie zur entscheidenden diagnostischen Untersuchungsmodalität entwickelt deren zunehmende Anwendung zu technischen Fortschritten der Ultraschalldiagnostik, zu einer kritischen Bewertung von Ultraschallkriterien zum Ausschluss einer Hodentorsion und zu einer Standardisierung der Untersuchungsabläufe geführt hat. Die in der Dopplersonographie dargestellte seitengleiche zentrale arterielle und venöse Perfusion ist hierbei das wichtigste Kriterium zum Ausschluss einer Torsion.
Weitere Kriterien wie „resistant index“, Parenchymstruktur des Hodens im Seitvergleich, Nachweis eines torquierten Samenstrangs oder seitendifferente Perfusion des Hodenparenchyms werden erörtert und auf die Schwierigkeiten bei der partiellen und intermittierenden Hodentorsion hingewiesen. Alternative Untersuchungsmethoden und die Bedeutung der Sonographie zur Klärung weiterer Ursachen in der Differenzialdiagnose des akuten Skrotums werden aufgezeigt. Zusammenfassend gelingt durch die gemeinsame Betrachtung von B-Mode-Bildgebung, Farbdoppler- und Powerdopplersonographie sowie der Analyse der Doppler-Fluss-Kurven nach klinischer Untersuchung die geforderte umfassende Beurteilung des Hodens beim akuten Skrotum des Jungen.